Der Feiertag des rauchigen Whisky heißt für viele Ardbeg Day. Auch wir feierten nach eine Pause im Vorjahr die Vorstellung der neuen limitierten Version aus Islay mit. Immerhin lockten Drink-Kreationen von Herrn Erich (Wassicek) aus der heuer 20 gewordenen Halbestadt Bar am Gürtel – und eine Straßenbahn-Runde durch Wien mit Whisky-Glas in der Hand – man könnte auch sagen „Bim, Bim, der Drum ist da“.
Denn die heurige Abfüllung nennt sich Ardbeg Drum, wobei die Trommel auf den Karneval anspielt. Faschingstreiben auf den Hebriden? Nicht ganz, aber die karibische Ausgelassenheit, wie man sie aus den Karnevalsfeiern von Trinidad, Barbados oder Grenada kennt, stand Pate. Der neue Ardbeg reifte nämlich in Rum-Fässern nach. Welche genau und wie lange, bleibt zwar Betriebsgeheimnis der Ileachs, doch es ist eine Premiere.
Abgesehen davon sind Torfrauch und Rum-Süße keine unspannende Liaison, wie heuer etwa der limitierte Glenfiddich „Fire & Cane“ (unser Begeisterungspost steht hier) in der Speyside demonstrierte. Nun kommt aber echter „Islay Smoke“ zu den Ananas- und Rosinen-Noten des Rums. Geht sich das aus?
Nun, die Straßenbahn und der – Wortwitz! – „Drumfahrer“ mußten keine Vollbremsung machen. Aber: Der „Drum“ bringt einen Duft nach frischer Ananas, Mispel (ein zarter Stein-Ton wie herbes Marzipan), getrockneten Lavendel und erst viel später den Rauch-Ton Islays mit. Der mit 46% Volumsprozent gefüllte Single Malt mag es auch am Gaumen tropenfruchtig; zur Ananas gesellt sich auch etwas Banane, das Finish ist lang und erinnert an Kaffee mit Gewürzen (etwa Kardamom). Ganz am Schluss wird es „spicy“, eine kleine Dosis Chiliflocken rundet den neuen Ardbeg ab.
Zwei Tipps noch: Ein paar Tropfen Wasser tun dem „Drum“ gut, dann wird nicht nur die Tropenfrucht intensiver, auch das Mundgefühl nimmt eine cremigere Note an. Es erinnert dann ein bisschen an Shortbread-Kekse. Und erweist sich tatsächlich aromatisch abwechslungsreich wie ein kreolisches Gericht aus der Karibik: Süße Früchte treffen auf satte Aromen im Mittelteil und einen würzigen Ausklang
Und man sollte auch 2019 schnell mit der Kaufentscheidung sein. Die Zuteilung an die heimischen Händler ist wie immer klein und bereits durch Stammkunden-Reservierungen weitgehend vergeben – erfuhren wir von den Ardbeg-Botschaftern (die fünf heimischen „Embassies“ in Wien, Graz und Pinswang sind die beste Bezugsquelle). Denn auch die Karneval-Edition „Drum“ dürfte schnell zum Sammlerstück werden.
Bezugsquelle:
Ardbeg, „Drum“ (Limited edition) ist in den heimischen Ardbeg Embassies erhätlich, z. B. um EUR 130 bei der Vinothek St. Stephan, www.vinothek1.at