O’zapft is‘ in Klöch. Beim „Reisfest“ im August 2025 kommt aber ein ganz besonderer Saft in die Krügeln. SteirerREIS by Fuchs, der lokale Reisproduzent, hat sich mit der Feldbacher Brauerei Lava Bräu etwas Besonderes einfallen lassen, um das exotische Getreide noch mehr zum steirischen Genuss zu machen. Einen Whisky hat man dort auch schon mit Reis produziert, doch beim Bier steht man sogar auf traditionellem brautechnischen Boden. Denn Reis und Mais gehören weltweit zu den wichtigsten „adjuncts”, wie Brauer Zusätze zum klassischen Malz nennen, die vergärbaren Zucker enthalten. Der Effekt auf die Biere dient dabei unterschiedlichen Zielen. Im Falle von Reis ist der Eigengeschmack niedrig, dafür „schluckt“ dieses Getreide ein wenig von der Malz-Süße der Gerste.
Dementsprechend finden sich die „adjuncts“ immer auch dort, wo man gerne „knackige“ und „leichte“ Lagerbiere braut: Mexico, vor allem aber Japan – mit Marken wie Sapporo, Asahi oder Kirin – wären hier Beispiele auf der Brau-Weltkarte.
Das Vorbild sind auch diese explizit Lager, wie Brauherr Roman Schmidt unterstreicht. Als Stil der Neu-Kreation nennt er „Japanese Rice Lager“, was sich auch im Reis-Anteil niederschlägt. Er liegt bei 20% der Getreide-Schüttung und nimmt Einfluss auf die „helle, sehr leichte Körperstruktur und einen trockenen, sauberen Abgang“. Die weiteren Parameter liefern der Alkoholgehalt von 4,7% vol. und die Mischung aus vier Hopfen (Malling, Nelson Sauvin, Cascade und Citra).
Das Ergebnis kommt mit zart getrübtem, hellen Bernstein ins Glas. Auch ein schöner, rein weißer Schaum steht auf der optischen Haben-Seite. Der Duft des neuen Steirerreis-Biers überrascht mit säurigem Steinobst (Marille pur!) und Maracuja. Fast erinnert das an Weißweine, etwa einen Chenin Blanc. Sehr ausgeprägte Aromahopfen-Nase fürwahr! Wer sich unter einem Reisbier etwas Blasses, Farbloses, erwartet hat, bekommt hier viel um die Nase.
Entsprechend fein kommt die Bittere des Hopfens in der Folge schon im Antrunk durch. Der Mittelteil des „Sun Rice“ (cooler Name!) ist erneut von exotischer Frucht geprägt. Wer den Reis auch geschmacklich sucht, erkennt ihn am ehesten im Finale – das kühle und leicht an hellen Tabak anklingende Element kennt man auch aus den mexikanischen „Surfer-Bieren“. Hier ist es aber ein schlanker Hall, dort hat das ganze Bier nicht mehr Charakter.
Bezugsquelle:
Lava Bräu, „Sun Rice“ Lager ist um EUR 3,20 (0,33-Flasche) im Webshop der Brauerei zu haben, www.lavabraeu.at