Mittelburgenlands Weissweine feiern ein Comeback. Bis zu 70 % waren im monochrom roten Blaufränkischland einst mit weissen Trauben bepflanzt, erinnert sich Walter Kirnbauer. Im Hause „K+K“ pflegte man immer den Chardonnay – ein Favorit von Hausherrin Irmgard – aber was ab sofort die Palette erweitert, geht in eine andere Richtung. 70% Welschriesling und 30% Sauvignon blanc kommen mit einem modernen Dreizeilen-Etikett als Wilde Wilde White auf den Markt (das Schluß-E, feixt Kirnbauer, gibt es, damit die Zeilen gleich lang wie „White“ wurden). Die Mischung an sich ist eine wilde, doch um es vorweg zu nehmen, sie geht sich aus.
Die Beschreibung des Winzers – „wie eine Blumenwiese im Sommer“ – trifft es ganz gut, denn Frische ist die prägende Komponente des Dufts: Stachelbeere, Limette, ein Haufen Kräuter, vor allem Koriander, dazu ein wenig Melone. Auch am Gaumen wird es knackig und frisch. Hier schlagen wieder die Zitrusfrüchte zu, zur Limette kommt noch Grapefruit.
Heruntergekühlt und mit seinen 12% Alkohol macht sich der „Wilde Wilde White“ bestens als Sommerwein, da ist aber noch mehr. Kühle und nicht süße Ananas im Abgang setzt am Schluss noch einen fruchtigen Akzent. Welschriesling, gut gemacht, hat sowieso immer seine Berechtigung, die grüne Frische des Sauvignons macht hier aber mehr daraus als einen apfelfruchtigen Weissen mehr im Regal. Experiment gelungen, Patient selig!
Bezugsquelle:
K+K Kirnbauers „Wilde Wilde White“ 2013 ist um EUR 6,50 ab Hof erhältlich, www.phantom.at