Ehe uns der Sommer ganz abhanden kommt, sollte man ja noch die großartige Serie der Sommer-Cocktails abschließen. Der Fizz hat dabei im neunten Teil seinen großen Auftritt und das gleich in drei Varianten.
Das Basisrezept – über das hier schon einmal zu lesen war – erfüllt zwei wichtige Kriterien, ein hedonistisches und ökonomisches. Denn zum einen ist die Mischung aus einem Likör mit viel Eis, Limette und Soda ein prototypischer Drink für die heiße Zeit, wenn es nicht unbedingt zu alkoholisch werden sollte [daher halten wir uns auch nicht an den „Gin Fizz“!]. Wenn man es sehr prosaisch sagt, ist der Fizz so etwas wie der Weiße Spritzer für den Cocktailfreund.
Sommerlicher Fizz (Basisrezept)
- 5 cl Likör (oder 4 cl Spirituose, 1 cl Zuckersirup)
- ½ frische Limette
- 10 cl Soda oder stark sprudelndes Mineralwasser
Limette ins Glas auspressen und mit Eis auffüllen. Likör der Wahl (Tipps siehe weiter unten) hinzugeben, anschließend mit Soda oder Mineralwasser auffüllen.
Dazu kommt, dass er eine sinnvolle Verwendung für die diversen Liköre ist, von denen man immer nur 2 cl für irgendwelche Cocktails braucht – dann aber den Rest der 0,7-Liter-Flasche ungenützt umstehen hat. So weit also das ökonomische Postulat, doch öfter einen Fizz zu servieren (und sei es nur sich selbst). Sehr gut funktionieren Midori (Melone), Cointreau (Orange) und – mit deutlich weniger Limette, versteht sich – auch der Limoncello, der aus dem letzten Amalfi-Urlaub noch über ist. Was immer die persönliche Resteverwertung im Barschrank bzw. der eigene Gusto als Basis der Wahl ergibt – es lässt sich aromatisch einiges herauskitzeln. Hier die Vorschläge, die man gerne auch im Dreierpack servieren kann – etwa am letzten Tag, an dem man noch draußen sitzen kann. Oder um den Abschied leichter zu machen, wenn der Tag gekommen ist, an dem der Griller wieder in die Garage geräumt wird bis 2016.
Minze-Tee-Fizz (die kühle Fizz-Fassung)
Hierbei bleibt es bei den Fizz-Zutaten mit der Eselsbrücke „Drei L“: Likör, Limette und Lot of Sparkling Water. Allerdings wird nur mit der Hälfte des Sodas aufgegossen, dafür zieht im Glas dann zwei Minuten ein Minz-Tee-Beutel mit. Wenn er raus muss, darf der Rest des Wassers rein. Und natürlich geht auch jeder andere Kräuter-Tee oder eine aromatisierte Teemischung. Bitte selbst experimentieren, was am besten gefällt!
Der Wimbledon-Fizz (die Variante Very British)
Hier kommt die Mischung ins Spiel, die man aus dem Nationalgetränk des britischen Sommers kennt, dem „Pimm’s Cup“. Dem geben bekanntlich Gurkenscheiben und Erdbeeren das Aroma. Genau das tun sie auch in diesem Fizz. Die Stücke werden direkt im Gästeglas kurz mit dem Barstössel (oder einem Messergriff) angedrückt, Profis sagen „muddlen“ dazu, Wiener Strizzis „aumasseln“. Das Ergebnis ist das Gleich, ein wenig Saft tritt aus, der aber reicht, um den Fizz die erwünschte frische Note zu geben.
Der Maracuja-Burner (die tropische Option)
Wer frische Passionsfrüchte bekommen sollte, kann auch die Kerne ein wenig andrücken wie oben beschrieben, allerdings, sollte man das dann auch abseihen in ein neues Glas. Einfach geht es mit frischem Maracuja-Saft, je höher der Fruchtanteil, desto besser schmeckt’s. Zumal wir einen Widerpart brauchen, denn auch eine in feinste Scheiben geschnittene halbe Chilischote (wir reden von kleinen!) kommt ins Glas.
Bezugsquelle:
Cointreau (0,7 Liter) gibt es um EUR 17,99, den Melonenlikör „Midori“ um EUR 18,99 bei Interspar bzw. im Webshop: www.weinwelt.at