Kaffee, den es nur an einer Theke gibt, ist in Zeichen der Barista-Shops und ihrer Spezialröstungen und „private blends“ nichts Neues mehr. Wenn aber eine Weltmarke wie illy einen solchen Exklusiv-Espresso anbietet, wird man hellhörig. Zumal die Familien-geführte Rösterei aus der alten K.u.k. Hafenstadt Triest hierzulande ohnehin über viele Freunde, nicht nur unter den Gastronomen, verfügt.
Die „note d’autore“-Röstungen basieren auf der Auszeichnung der Triestiner für die höchste Kaffee-Qualität ihrer neun Liefer-Länder. Mit dem „Ernesto Illy“-Award werden die jeweils besten einzelnen Herkünfte ausgezeichnet. Es ist eine kleine Menge, die dafür in Frage kommt. „500 Kilo haben wir davon“, rechnet Österreich-Geschäftsführer Frédéric Ermacora vor, wieviel Menge es vom „Honduras No. 6“ – der im Vorjahr als Bester weltweit ausgezeichnet wurde – überhaupt gibt. Von den 3,5 Hektar des José Díaz Enamorado stellen diese Kaffeebohnen die absolute Spitze dar. Vier Kilo ermöglichen es, ihn nun auch in Wien zu verkosten.
Spannend ist das vor allem für Illy-Freunde, die sonst nur den Blend des 1933 gegründeten Hauses kennen. Der wird zwar immer wieder in seiner Mischung an die Witterungs- und Ernteverhältnisse angepasst, aber der „Classico“ setzt auf Wiedererkennbarkeit. Die „No. 6“ aus dem Westen Honduras‘ wiederum hat einen ganz eigenen Charakter, den man in seiner „Rohheit“ belassen hat.
Der Duft der Bitter-Schokolade fällt als erstes auf beim Espresso mit der „No. 6“, dazu gesellen sich Orangenzeste, aber auch die leicht salzigen Laugengebäck-Noten. Der Kostschluck fällt herb und röstig aus. Die Bitternote wirkt erdig und bringt auch etwas Kastanienschale und Toast-Brot mit. Die mittlere Röst-Dauer bringt keine süditalienisch-bittere Tasse hervor, aber einen intensiven Typus, der lange und immer leicht herb nachklingt.
Ob Díaz Enamorado mit seiner 1100 Meter hoch gelegenen Anbaufläche heuer wieder den „Ernesto Illy“-Award gewinnt, entscheidet sich nächste Woche. Dem ersten „note d’autore“ aus Honduras sollen aber weitere Monoarabicas in Illys Wiener Dependance folgen – etwa aus Nicaragua und Indien.
Bezugsquelle:
Illy, „Note d’autore No. 6 Honduras” ist um EUR 2,50 pro Espresso bis 22. Oktober 2019 exklusiv im Illy Caffé (Webgasse 43, A-1060 Wien) erhältlich, www.illy.com