Unter serbischen Weinfreunden findet man sich schnell in einer Diskussion, welches der beiden auch international beachteten Weingüter denn jetzt die tolleren Weine abfüllt. Bist Du ein Aleksandrović-Mann? Oder ein Mija-Fan? Letzteren, mit vollem Namen Miodrag Radovanović, haben wir im Trinkprotokoll bereits vorgestellt. Nun traf es sich aber dank der Großzügigkeit eines serbischen Freunds, dass auch einer der meist prämierten Wein von Božidar Aleksandrović den Weg in den Kost-Keller fand. Dieser Winzer hat maßgeblichen Anteil, dass die mit über 1.100 Hektar Rebfläche auch für heimische Verhältnisse (zwei Mal Südburgenland bzw. Wein-Wien) respektable Region international als Serbiens Weinland No. 1 gilt. Denn Aleksandrović ist auch deren Winzer-Obmann. Und als solcher weiß er um die Kraft leicht merkbarer Namen für wenig auf serbischen Wein eingetrunkene Konsumenten.
„Trijumf“ kann man lesen und aussprechen und so nannte er die Top-Linie des Hauses. Wir hatten den „Gold“ betitelten Weißwein aus dieser Serie im Glas. Und auch die Partner in diesem Blend kann der Nicht-Serbe leicht übersetzen; 85 Prozent macht der Sovinjon Blan aus, die restlichen 15% teilen sich Pino Blan und Rizling. Die Winzer-Entscheidung, den im Jahrgang 2015 mit seinen 14,5% Alkohol kräftig ausgefallenen Sauvignon Blanc (die weiße Hauptsorte des Weinguts) Partner beizugeben, hat ihren Sinn. Denn während der Duft allein von den sortentypischen Aromen des Sauvignons geprägt ist, bringen auch die anderen beiden Rebsorten ihre Charakteristik ein – allerdings im Geschmack.
Auf die schon angedeuteten Noten – wir deuten an, der Wein schreit sie hinaus – Stachelbeere, Cassis und Maracuja folgt ein saftiger Schluck, der ebenfalls unverkennbar die Rebsorte wiederspiegelt. Das ist vollmundiger, reifer und fruchtintensiver Sauvignon! Wohlgemerkt, bei allem Schmelz wirkt er nie alkoholisch.
Ja, wenn man den Wein ein wenig analytischer betrachtet, merkt man zwischen den üppigen Passionsfrucht-Tönen sogar eine pfeffrig-lebendige Art, die sich der Säure und Eleganz des Pinot Blanc und dem Riesling verdanken dürfte. Ohne diese 15% wäre der Trijumf ein fast zu üppiger, von seiner Frucht getragener, aber auch gebeugter Wein geworden. Das Leben geben ihm Weißburgunder und Riesling, die Frucht eindeutig die Sonne der Šumadija. Als Weißwein für den Winter zaubert er diese auch jetzt ins Glas, wo wir sie brauchen können!
Bezugsquelle:
Vinarija Aleksandrović, „Trijumf Gold“ ist um EUR 21 beim deutschen Serbien-Weinspezialisten Samovino erhältlich, www.samovino.com