Dass Markus Wieser guten Whisky, eigentlich Wies-ky, brennt, stand hier schon mal. Nun hat er sich ein italienisches Vorbild, den bitteren Aperitif mit wenig bis keinem Alkohol vorgenommen. Markus mutiert zu Marco – so heißt der Bitter mit der Marillen-Frucht.
Ähnlich dem Campari-Soda kann man den „Marco“ im Sommer servieren, allerdings ist er deutlich dichter durch den hohen Marillenanteil (man schielt auf den Export, am Rücken-Etikett steht was von „Aprikosenmark“). 5% Alkohol sind es geworden, nicht mehr als viele Biere aufweisen. Und Wieser, der sogar in seinen Shops sogar die Marillenkerne „recycled“ verkaufte, hat sich auch hier ein wenig an den bitteren, wegen der Blausäure auch ein wenig gefürchteten, Kernen orientiert.
Denn der erste Duft erinnert mehr an den Artischocken-Drink Cynar, auch an schwarze Nüsse, denn an die süße Marille. Das ist gut so und verhindert, dass aus dem in der Folge ohnehin intensiven Fruchtsaft ein bittereres PAGO wird.
Die Wahlverwandtschaft mit dem italienischen Bitter-Aperitif „Chinotto“, aber auch einem trockenen Tonic Water, wird noch klarer, wenn man den Marillen-Bitter mit Soda aufgießt. Das Chinin im Wachauer „Marco“ kommt deutlich durch und sorgt für eine erfrischende Bitterkeit. Wer’s also nicht unbedingt süß braucht oder aber mit Prosecco aufgießt, hat hier seinen „Austro-Bellini“ gefunden.
Bezugsquelle:
Marco, der Marillenbitter von Markus Wieser, ist um EUR 6,50 (0,7 Literflasche) bei Getränke Del Fabro erhältlich, www.delfabro.at