Wieder etwas gelernt: Ein Teil Wodka, mit drei Teilen Roederer-Champagner aufgegossen, nennt sich „Petersburger Sterne“. Mit diesem Aperitif stimmte Europa-Direktor Jean-Dominique Andreu auf das neueste Produkt der Stolichnaya-Familie ein. Sie baut auf dem an sich schon extrem reinen „Elit“ an, der zwei Mal gefiltert wird, einmal in Riga, dann wieder in Rußland selbst, wo minus 18 Grad und Kohlefilter auch die letzten Verunreinigungen aus dem Brand ziehen. Bei der weltweit auf 300 Flaschen limiterten Edition „Pristine Waters“ kommen zum gebrannten Winter- und Sommerweizen aus der Schwarzerde-Gegend um Tambow seltene Edelwässer aus uralten Quellen – nach der ersten Edition aus dem Himalya folgte nun die aus Neuseelands „Blue Springs“ schöpfende „Limited“.
Beim Preis – 3.000 Euro kostet das Flascherl inklusive edler Kauri-Holz-Verpackung mit dem neuseeländischen Farnblatt darauf – geht es um ein Sammlerstück. „Wahrscheinlich landen viele davon bei Sotheby’s“, prophezeite Jean-Dominique Andreu. Für die Luxuswodka-Produzenten ist Österreich dennoch ein wichtiger Markt, nur Großbritannien konsumiert in Westeuropa mehr „Stoli“. Daher wurde auch ein Fläschchen für uns geöffnet, zehn soll es in Wien zu kaufen geben. Wie also schmeckte die 3.000-Euro-Flasche?
Zunächst ist da die leicht chloriert wirkende Nase, in der vor allem röstige Cornflakes und weisser Pfeffer durchkommen. Während der Beginn mild und allengfalls ein wenig medizinal wirkt, kommt mit der Zeit eine schöne Getreidewürze durch, die im Finale einem wärmenden Mundgefühl weicht, das extrem lang anhält. Gegenüber dem Stolichnaya „elit“ fällt das besonders auf, dieser kleidet den Gaumen ja zuerst aus und verhallt in einem eher ätherische Finale, hier scheint die Abfolge von medizinalen Tönen und anhaltender Kraft umgekehrt zu sein. Aber wie gesagt – trinken werden wir den limitierten Elit ohnehin kaum irgendwo (außer das Christkind beschert uns eine Einladung zur Oligarchen-Russen-Neujahrsfeier im Jänner).
Bezugsquelle: Stolichnaya „Elit Pristine Waters“, ist um EUR 3.000 bei Meinl am Graben, Billa Herrnhuterhaus, Merkur Hoher Markt und Wein & Co erhältlich; der „Elit“ selbst ist um EUR bei Del Fabro, www.delfabro.at, zu haben