Weniger Bürokratie führte einen Brauer nach………..Österreich. Da staunen wir angesichts der vorurteilsstarken Eigenwahrnehmung und freuen uns, dass der Slowene Vasja Golar knapp hinter der Grenze, in Bad Radkersburg, heimisch geworden ist. Denn in nur einem Jahr hat der brauende Autodidakt mit seinen Bieren für Aufsehen gesorgt. Während das „Smoked Porter“ ein Rauchbier für Kenner wurde, ließ uns der Neo-Steirer ein India Pale Ale (IPA) ins Glas rinnen, das „nice and easy“ gedacht war.
Der dazugehörige Bierdeckel spricht hingegen von einer Hopfen-Bombe. Nun, geworden ist das Kramah mit dem – wie bei allen BEVOG-Bieren im Fantasy-Stil gehaltenen – Etikett ein erfrischendes Bier, das mit gut eingebundener Bittere operiert. In der Nase verströmt ein ganzer Korb voller tropischer Früchte seinen Duft: Getrocknete Papaya, viel Mango und ein Hauch Ananas stimmen auf einen fruchtigen Antrunk ein. Auch am Gaumen setzten sich die Exotenfrüchte ins Szene, diesmal vor allem die Mango, ehe der Hopfen sein langes und bitteres Werk antritt. Das Spiel aus Bittere und Fruchtigkeit (ohne süß zu wirken) macht den Reiz des 7%-igen Biers aus. Zumal dieses Spiel auch lange am Gaumen anhält.
Doch die wahren Hämmer des Newcomers, der sich an britischen Bierstilen orientiert, dürfte noch kommen: So schlummert nicht nur ein alkoholkräftiges Bier der edlen Art (Barley Wine nennt sich dieser Typus, der wieder im Kommen ist) in seinen Tanks, auch ein Hybrid aus Bier und Muskatellertrauben soll heuer noch auf den Markt kommen. A propos Markt: Die Nachfrage hat die kleine BEVOG beinahe überrollt, fast händeringend sucht Golar nach einem gebrauchten 6.000 Liter-Tank, „denn Zeiten ohne Bier im Haus halte ich kaum aus“. Was wir verstehen können.
Bezugsquelle:
Bevog, „Kramah“ IPA, wird zu 24 Flaschen bei Kolarik&Leeb geführt, der Karton um 38 Euro, www.kolarik-leeb.at