Es ist eine eigene Cuvée, die Stefan Krispel herangezogen hat, um sich in die Reihen der „alkoholfreien Weinmacher“ einzureihen. An sich wird es zwei Produkte aus Hof bei Straden geben, denen der Alkohol entzogen wurde. Eines davon reift noch im Holzfass, denn auch so will der findige Winzer dem fehlenden Alkohol zum Trotz Geschmack in seinen neuen „Zero“ bringen.
Was es schon gibt, ist eben der Erstling der „Zero“-Linie. Er hat eine sympathische Verpackung erhalten, die manche wohl „pop“ nennen werden. Doch vor allem ist man hier mit dem Duft schon sehr nahe am Original. Muskateller dürfte im Spiel gewesen sein, Sauvignon Blanc fast sicher. Und wer Krispels Leidenschaft für Burgunder-Sorten kennt, darf wohl auch diese in der Cuvée vermuten. Wir erschnuppern jedenfalls einen Mix aus Rose, dezenter Lychee und somit einen fast Traminer-artigen Auftakt. Doch Zitrusfrüchte – hier vor allem Blutorange – und Gelber Apfel folgen nach. Dazu eine Menge Gewürze, allen voran die geriebene Muskatnuss.
Der Kostschluck bringt mit säurigen Noten von Marille und Apfel sowie etwas „Fizzers“ eine zurückhaltendere Art mit, als man vielleicht erwartet hätte. Spannend und im Vergleich zu vielen restsüßen Exemplaren der „entalkoholo“-Fraktion ist der ziemlich frische und kaum süße Auftakt. Technisch gilt der „Zero“ zwar als eine „liebliche“ Abfüllung, doch so lange er schön kalt ins Glas kommt, kann die Täuschung gelingen.
Der allenfalls schlanke Körper lässt sich aber eh ganz leicht ausgleichen. Man nehme die gleiche Menge Soda und mische mit dem neuen Krispel! Als „Weißer Spritzer“ macht der „Zero“ nämlich richtig Spaß. Die Süße und die Frische vermengen sich zu einem feinen Schluck. Von dem nebenbei die ganze Flasche 113 Kalorien hat. Nur, falls wer schon für die Fastenzeit 2025 planen sollte….
Bezugsquelle:
Weingut Krispel, „Zero“ 2023 ist um EUR 10,90 (0,75-Liter-Flasche) ab Hof bzw. im Webshop zu haben, www.krispel.at