Die Cocktailwelt neigt dem „low ABV“ zu; weniger Alkohol, doch voller Geschmack steckt hinter der englischen Bezeichnung. Daher schlägt jetzt in vielen Bars die Stunde der Sherries, Ports und Vermouths, aber auch Sake findet sich plötzlich als Mixspirituose am Bord. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie in der Regel unter 20% Alkohol bleiben. Dass der japanische mit der Pilzkultur Koji fermentierte Reistrank auch in klassischen Drinks gute Figur macht, bewies unlängst eine „Bloody Mary“, die statt Vodka auf Sake aufgebaut war.
Mit im Glas war ein japanischer Cousin, die ebenfalls mit Koji gebraute Sojasauce von Kikkoman. Aufbauend auf der für Cocktails der Kategorie Savoury also salzig/herzhaft) gern eingesetzten Worcester Sauce, liess man die Würze der Sojasauce für den „Bloody Sake“ zur Geltung kommen. Füt Tomatenphobiker wie mich funktioniert der Cocktail nur mit dem geklärtem, manchmal als „weisser“ bezeichnetem, Tomatensaft. Das Argument dafür ist aber auch ein technisches: Der Drink wird nicht dickflüssig-breiig und er kann gerührt statt geshaked werden, was daheim schneller geht.
In jedem Fall lässt sich die Basisversion noch erweitern, wer Tabasco mag oder den Cocktail als „Katerfrühstück“ braucht, kann ihn nachschärfen. Manga-Fans, Sumoringer und andere Nippon-Freunde würden dann wohl zu (wenig) Wasabi greifen.
Bloody Sake
4,5 cl trockener Sake (z. B. Karatanba Honjozu)
12,5 cl Tomatensaft, ideal wäre geklärter
2 Spritzer Kikkoman Sojasauce
1 Spritzer Limettensaft
Zubereitung:
Alle Zutaten im Rührglas auf Eis vermengen und in die vorgekühlten Cocktailgläser abseihen. Mit Olive oder Selleriegrün garnieren!
Bezugsquelle:
Sake Ozeki, „Karatanba Honjozu“ ist um EUR 27,20 (0,72-Liter-Flasche) beim Japan-Shop erhältlich, www.japan-shop.at