Wir sind zurück aus den Ferien – und das gerade rechtzeitig, um den National Rum Day mit einem Trinkprotokoll zu feiern. Dass sich heuer auch tropische Temperaturen zum 16. August einstellen, schreit umso mehr nach einem karibischen Getränk. Und da es ein wenig feierlich werden sollte, darf es ein Klassiker sein, der nicht sofort nach Strandbar schmeckt. Der „Old Fashioned“ ist zwar als Bourbon-Cocktail bekannt geworden, doch eignet sich Rum als Basis mindestens genau so gut. Wenn man sich einer Qualität bedient, die trocken und vom Holzfass geprägt ist. In unserem Falle kommt sie von einem der stärksten Player weltweit.
Brugal verkauft alljährlich über 18 Millionen Liter seiner Rums, was für einen Platz in der von Indien und den Philippinen dominierten globalen „Top Ten“ reicht. Die 1888 gegründete Marke schafft die Masse – wie in der Karibik üblich – mit viel weißem Rum, den man gar nicht nach Europa verschifft. Hier ist es das wertigere Segment, in dem sich das Haus aus der Dominikanischen Republik etabliert. Den raren „Andrés“ als Hommage an Gründer Don Andrés Brugal Montaner haben wir ja hier schon vorgestellt. Sein vier-stelliges Preisschild wird für den heutigen Drink aber nicht nötig sein. Denn perfekt für einen „Rum Old Fashioned“ ist der „Brugal 1888“. Sein Geheimnis ist die Verwendung zweier Fass-Arten für die Reifung.
Rum-Meisterin (maestra Ronera) Jassil Villanueva Quintana wählt dafür die „Doble Reservas“ aus. Es sind Rums, die neben dem Standard-mäßigen Ex-Bourbon-Fass auch in ehemaligen Sherry-Gebinden lagerten. In Puerto Plata ist man überzeugt, das „bis zu 85% des Geschmacks aus der Fassreifung stammt“. Die Basis, über 90% in der kontinuierlichen Brennblase hochdestilliert, bekommt auf diese Weise ihre Aromatik. Dass Brugal als Marke heute zur Edrington Group gehört, erleichtert den Zugang zu Sherry-Fässern, die nicht zuletzt bei den Whisky-Marken (allen voran The Macallan) der schottischen Stiftung eine Rolle spielen. Das nussig-holzige Profil ist also die Basis, die mit Zucker und einem Bitter wachgeküsst wird. Hier einmal das klassische Rezept – ein sommerlicher „Twist“ folgt dann weiter unten.
Rum Old Fashioned
Zutaten:
4,5 cl Brugal 1888
1 Barlöffel Zuckersirup
2 Spritzer („dash“) Angostura Bitters
Glas: Tumbler
Garnitur: Orangen-Schale
Zubereitung: Glas vorkühlen (gerne auch ein paar Stunden) und mit Eisball oder -würfel füllen. Alle Zutaten zugeben und gut verrühren. Orangenschale über dem Glas ausdrücken und dann im Drink versenken.
Dass der „Old Fashioned“ sein Leben cocktail-historisch als „Bittered Sling“ begann, also eine herb „gewürzte“ Spirituose darstellte, bedingt seine Alkoholstärke. Die ist heutzutage nicht jedermanns Sache. Doch mit der folgenden – dank Kokos noch „karibischeren“ – Variante hat man eine etwas sanftere Version parat.
Maestro’s Welcome
Zutaten:
5 cl Brugal 1888
1cl Kokosnuss-Sirup
2 Spritzer („dash“) Coffee Bitters
(alternativ gehen auch 0,5 cl von einem Kaffee-Likör!)
Glas: Tumbler
Garnitur: Keine
Zubereitung: Glas vorkühlen (gerne auch ein paar Stunden im Tiefkühler). Alle Zutaten in einem Rührglas mit viel Eis kalt rühren. In das mit einem – möglichst großen – Eisball oder -würfel gefüllten Tumbler abseihen.
Dieser Drink schmeckt wunderbar als Aperitif, wenn gegrillt wird – speziell vor einer Steak-Party. Vor allem aber auch zum National Rum Day!
Bezugsquelle:
Ron Brugal, „Brugal 1888“ kostet EUR 42,90 (0,7 Liter-Flasche) beim Spezialisten Rumzentrum, www.rumzentrum.at