Als wir im Getränkeblog des Vertrauens erstmals von X Muse berichteten, musste man den neuen Wodka aus Schottland noch im Ausland ordern. „Österreich kam durch Zufall zu uns“, so Vadim Grigoryan. Doch da er an den Zufall glaubt, kümmerte sich der Co-Gründer der Marke (das andere Mastermind ist der Schotte Robert Wilson) um einen Vertrieb in unserem Land. Und Monsieur Grigoryan feierte das stilecht. Mit einer Tour durch Wiens Bars nämlich. Führende Mixologen schenkten ihre Kreationen mit dem schottischen Gersten-Wodka ein. Damit man auch sieht, dass hier in der Tat ein Cocktail-freundlicher Newcomer unterwegs ist.
Den Auftakt machte Isabella Lombardo in der Lvdwig Bar mit einem schulmässigen Martini. Der Wermut ließ den Wodka schön durchscheinen, eine Zitruszeste sorgte für die frische Note. Das bewies ja schon der erste Auftritt des Wodkas, den wir hier zusammengefasst haben.
Mit fruchtigeren Akzenten spielten dann die Getränke in der „Veranda“ des Hotels Sans Souci – hier war es ein Champagner-Cordial mit Birne, den Barchef Manuel mit dem X Muse verbunden hat. Von der Birne zur Banane ging es dann in The Bank. Der Manhattan mit einem Touch Bananenlikör (von Giffard) erinnerte an eine aus dem Frühstück bekannte Paarung: Cornflakes-Duft des Wodkas traf auf die Frucht. Das machte vor allem Freude, als der „straight up“ servierte Cocktail etwas Temperatur und Luft bekommen hatte.
Den Abschluss der Bar-Tour machte ein Gimlet in Daniel Schobers neuer Bar SameSame. Zitrusfrüchte der expressiven Art wie Yuzu und Calamansi gaben den Widerpart zu klirrenden Frische des X Muse. Der sich übrigens pur folgender Maßen präsentiert: Geruch nach Weißer Schokolade, Cornflakes, Kampfer und sumpfigem Grün. Wobei man dabei auch an einen Seerosen-Teich denken darf. umschreiben.
Im Mund erkennt man einen Kokos-Touch, der an Plumage Archer erinnert. Es ist eine der schottischen Gerstensorten, die das Destillat prägen. Etwas „Raffaelo“ schwingt dann auch noch mit, ehe sich die Getreidenote klarer zeigt. Das sanfte Finish erinnert an die Vorgabe von Grigoryan und Wilson, dass man einen „Sipping Wodka“ schaffen wollte. Viskos und doch sehr sanft kleidet der X Muse den Gaumen aus.
Der elegante Würze-Ton zum Ende schmeckt nach Weißem Pfeffer – er ist die einzige Erinnerung an den Alkohol. Ansonsten regiert weiche Reinheit den Geschmack. Oder reine Weichheit? Guter Cocktail-Stoff ist der Neues allemal. Schönen Advent!
Bezugsquelle:
X Muse, Scottish Barley Vodka ist um EUR 55,- (0,7 Liter-Flasche) beim Getränkespezialisten Del Fabro erhältlich, https://delfabrokolarik.at/