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Wein Niederösterreich

Weinviertel 2007: Die Freuden eines „anoxydierten“ Veltiners

By Roland Graf · On 4. Dezember 2014
Das Röschitzer Weingut Gruber stellte drei Jahrgänge Mühlberg Reserve auf den Prüfstand

In der Theorie sind Proben mehrerer Jahrgänge eines Weines spannend. Nicht immer hält sich das Leben an diese Theorie, zumal dort, wo die Kellertechnik ausgleicht, was die Natur verwehrt oder im Übermaß beschert hat. Völlig unerwartet hingegen tanzte letztens ein Wein heraus, der einerseits älter wirkte als sein vier Jahre älterer Vorgänger, gleichzeitig aber lebendiger war als der sechs Jahre jüngere Wein der gleichen Lage. Ort dieses scheinbaren Paradoxons war die Probe von „Taste of Austria“ und die sympathischen Gruber-Geschwister Ewald, Maria und Christian (die Winzer mit dem Comic-Fans so faszinierenden Weingarten-Helfern am Etikett) stellten den Wein des Abends.

Schauplatz Röschitz, Auftritt: Riede Mühlberg! Der Name leitet sich relativ wenig spektakulär von der Nähe zu einer ehemaligen Mühle ab. Die Veltliner-Riede ist stark nach Süden geneigt und bringt den Urgesteinsboden mit, der Röschitzer Weine so markant macht. Durch die Lage wird das Traubenmaterial hier hochreif, keiner der drei Jahrgänge lag unter 14%. Bemerkenswert, so will es die Lagenbeschreibung, sei auch die Frische der hier geerneteten Weine, davon überzeugte der famose 2007er, wegen dem es diesen Eintrag eigentlich erst gibt. Wobei: Man sollte dem 20123 Mühlberg nicht untrecht tun, er wird seinen „Babyspeck“ schon noch beizeiten ablegen.Gruber 002

Der jüngste Jahrgang des „Mühlberg Reserve“ – besagter 2013er – wirkt so reif, wie es die lange Maischestandzeit und der Ausbau (15% gehen für fünf Monate in neue Barriquefässer) vermuten lassen: Vanille satt, dazu ein Korb voller reifer Tropenfrüchte stimmen auf die 14 Volumsprozente ein.  Auch am Gaumen regiert  die exotische Frucht, vor allem Mango, dazu kommen Mandelsplitter und etwas reifer gelber Apfel, vor allem aber auch die cremige Note, die an weiße Schokolade erinnert. Dieser Wein hat noch Zeit, wer’s nicht glaubt, soll den 2007er kosten.
 
Dieser zeigt zwar deutliche Spuren von Alterstönen, ich würde ihn aber als „anoxydiert“ bezeichnen, denn spätestens am Gaumen ist der sieben Jahre alte Mühlberg-Veltliner voll da. Aber der Reihe nach. Zu den Oxy-Noten kommt eine nahezu unglaubliche Himbeernote, selbst die grünen Teile der Beerenstaude scheint man zu riechen in diesem Bernstein-farbenen Wein. Wirklich witzig wird es dann beim ersten Schluck, denn die Himbeere ist auch zu schmecken, allerdings sekundieren ihr kandierte Mango (weniger überraschend angesichts der Aromatik des 2013ers), aber auch rote Paprika. Wem das noch nicht Werbung genug für reifere Weine ist, der sei noch auf das erkennbare Nusserl hingewiesen, das fast wie Krokant so röstig-süß wirkt. Momentan ein Grenzgänger, wenn man so will: ein Wein in der Midlife-Crisis, der einmal zeigt, wie vielschichtig auch Weinviertler Veltliner zu altern verstehen.
 
Fast brav wirkt daneben der 2003er „Urkristall“ (so hieß die Reserve vom Mühlberg früher), von dem Maria Gruber gerade noch „ein paar Flaschen gefunden“ hat. Nougat und reife gelbe Früchte prägen den Duft, der keine Altersnoten kennt, aber auch nicht hervorsticht. Man könnte sagen, hier fuhr die gesamte Aromatik gleichmäßig zurück, die Altersprognose scheint für ihn deutlich besser zu sein wie für Mühlberg 2007, allerdings macht der heute noch mehr Spaß mit seinen Kapriolen, als der bedächtige 2003er. Aber vielleicht trinkt man ihn ja in ein paar Jahren wieder – mal sehen, wie es dann aussieht.

Bezugsquelle:

Weingut Gruber, Grüner Veltliner „Mühlberg“ Reserve 2013 und „Mühlberg“ Reserve 2007 sind ab Hof erhältlich, jeweils um  EUR 20, www.gruber-roeschitz.at

Ewald GruberMaria GruberMühlberg ReserveReipersbergRöschitzUrgesteinsbodenWeinviertel DAC Reserve
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Autor: Roland Graf

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