Evers, Claussen, Philippi – die Gründer der Brauerei im heute eher durch das Drogenkartell bekannten Bundesstaat Sinaloa können die Wurzeln nicht verleugnen. Deutsches Bier-Know How stand am Anfang des Unternehmens in der Stadt Mazatlán. 115 Jahre später wird das 4,5 % Alkohol starke Mexico-Bier vom Giganten Grupo Modelo vermarktet, der auch Corona produziert. Entsprechend dieser Tradition wird auch heute noch ein Pilsener Bier gebraut in Mittelamerika, das Clara eben.
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Die maritime Aufmachung mit dem Rettungsring und natürlich der Name des Ozeans am Etikett haben Pacífico zum Liebling der Surfer-Community gemacht. Nun, die Beliebtheit am Strand kann man nachvollziehen, denn die erste Hälfte der Flasche Clara ist schneller geleert, als man sich der Analyse widmen kann. Apfel, Grapefruit und sogar etwas Honigmelone findet man neben Weißbrot im entsprechend fruchtigen Duft, der aber eher zart ausfällt. Üppig ist hier gar nichts.
Frisch, mit Getreidenoten und Spritzigkeit, die es seiner deutlichen Karbonisierung verdankt, kommt das Mexico-Bier auf den Gaumen. Dieses Bier zischt in jeder Hinsicht. Zarte Bananen- und Cornflakes-Noten gehen fast unter im Druck, den das Pacífico entfaltet. Denn dieses Bier zischt in jeder Hinsicht. Der Hopfen, die Bittere, kommt erst ganz am Ende, es ist ein Erfrischungsgetränk, in Zeiten der aromensatten und kräftigen Craft Beers stellt das einen echten Kontrapunkt dar. Mit jedem Grad Sonnenwärme mehr, macht solch ein Braustil mehr Spaß.
Vielleicht überrascht die leichte Gangart den gelernten Österreicher, doch von Spanien bis Tahiti liebt man solche Biere, die man auch den „südlichen“ Typ nennen könnte. Dabei ist das Clara keineswegs belanglos, die Maisnoten im Nachtrunk geben ihm sogar eine gewisse Länge. Anders gesagt – der Sommer kann kommen, wir Sportmuffel haben unser Surfer-Zuschau-Bier gefunden.
Bezugsquelle:
Cervecería del Pacífico, Pacífico Clara ist um EUR 1,99 (0,355-Liter-Flasche) beim Spezialitäten-Versand Casa Mexico erhältlich, www.casamexico.at