Wo würde die Reise diesmal hingehen, die Axel Kiesbye mit seinem Bucklkorb antritt? Diese Frage stellt sich alljährlich im Frühjahr, wenn der Meister der Waldbiere ausrückt um Zutaten zu sammeln. Die Reviere der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) sind das Ziel, doch welche Gegend mit welchen „waldigen“ Rohstoffen zu Bier wird, ist immer wieder spannend. Diesmal wurde es der Mischwald des Ausseerlandes; Vogelbeere und Tannen aus dem steirischen Salzkammergut geben dem Jahrgang 2023 der einzigartigen Brauspezialität ihren Geschmack.
„Tanne und Vogelbeere, zwei für die Gegend charakteristische Baumarten, stehen stellvertretend für die bunte Vielfalt des Ausseer Mischwaldes“, lautet die botanische Begründung für diese Wahl. „Beide spielen in klimafitten Wäldern eine wichtige Rolle“, erläuterte ÖBf-Vorstand Andreas Gruber. Brautechnisch arbeitete Axel Kiesbye mit den jungen Tannenwipfeln („Maiwipferl“), die nach der Ernte der heißen Bierwürze zugesetzt wurden, um die ätherischen Öle herauszulösen. Die Vogelbeere kam als Extrakt, mazeriert in einem Bierbrand, erst im Lagertrank in Obertrum hinzu.
Der Reichtum der Ebereschen-Früchte an Antioxidantien ergibt einen weiteren Vorteil für Bierfreunde: „Dadurch ist die naturbelassene unfiltrierte Bierspezialität lange haltbar und kann über viele Jahre im Keller reifen“, so Kiesbye. Ideal ist dafür natürlich wieder die Großflasche (0,75 Liter), die auch heuer aufgelegt wurde.
Mit 6,5% vol. wurde der Jahrgang 2023 auch wieder ein etwas kräftigerer Vertreter. Der Duft nach Brioche, Malzsüße, Dörrobst und Honig unterstreicht das auch sofort, wenn das Waldbier eingeschenkt wurde. Eine feine harzige Note lässt sich erkennen, sie fungiert am Gaumen wie ein feiner Nerv, der das Bier durchzeiht. Der kräftige Malzkörper lässt wieder an Waldhonig denken, die Bittere ist zurückgenommen. Als Gegenspieler zum schmeichelnden Weichkaramell-Schmelz fungiert neben dem leichten „waldigen“ Ton auch ein wenig Weißer Pfeffer, der im Finish bemerkbarer wird. Auffällig ist der trockene Rückgeschmack. Zum einen, weil er sich nicht mit Hopfengeschmack paart, zum anderen, weil er einen starken Kontrapunkt zum süßen Mittelstück des „Ausseer Mischwald“-Bieres setzt.
Somit erhöht sich auch die „drinkability“, das Verlangen weiterzutrinken. Top jedenfalls ist das neue Waldbier zu Speisen einsetzbar. Vor Ort, bei der Waldbier-Vorstellung im Brick-5 ,bewies das die „sexy Hausmannskost“, die Stefan Haas auftischte. Hirschfleisch, aber auch Melanzani-Tartar „konnten“ beide bestens mit dem 2023 Waldbier.
Bezugsquelle:
Kiesbye Naturbrauerei/ÖBf, Waldbier 2023 „Ausseer Mischwald“ (Vogelbeere/Tanne) ist um EUR 3,30 (0,33-Liter-Flasche) bzw. 14,90 (0,75-Liter-Gourmetflasche) im Webshop erhältlich, www.waldbier.com