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Whisky

Blutrote Kratzspuren auf der Flasche: Ardbegs kleines Monster

By Roland Graf · On 1. April 2020
Ein erster Dram vom „Wee Beastie” ergibt, dass es auch der fünfjährige Islay-Malt kann


Kommt ein neuer Islay-Whisky auf den Markt, heißt es grundsätzlich „aufmerken!”. In der jetzigen Situation erst recht. Und dazu hat man bei Ardbeg auch noch eine Zahl dabei, die für erhöhte Wachsamkeit sorgt. Denn fünf Jahre alte Single Malts kommen von der Insel selten. Zumindest solche, die das auch als Altersangabe auf das Etikett schreiben. Dieses Label zieren übrigens auch markante Kratzer in Blutrot.

Sie verweisen auf den Namen des neuen Islay-Whiskys, der Teil der Standard-Abfüllungen von Ardbeg wird: Wee Beastie. Für Freunde der Insel-Destillerie ist das Anspielen auf das „Torfmonster“ klar – der kräftig-rauchige Geschmack von Torf-gedarrtem Gerstenmalz hat schließlich zur Renaissance der Marke unter der Ägide von LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) geführt. Und das schottische Universalwort „wee“ – eigentlich: „klein“, aber wie das „bisserl“ in Wien – relativiert monströse Phenol-Ausmaße wieder. Schließlich ist das flüssige „Monsterchen“ erst fünf Jahre alt.

Technisch kam das Kindergarten-Beast in ehemalige Bourbon- und Oloroso-Sherryfässer und wurde mit anständigen 47,4 Vol.% Alkohol gefüllt. Das ist kräftiger als der zuletzt hinzugekommene „An Oa“ (46,6%), aber auch als der Whisky, an dem man hausintern Maß nehmen sollte; „Arbeg 10 years“ vulgo Zehner bringt es auf „nur“ 46%. Das wird noch interessant beim Verkosten! Schließlich kommen weniger komplexe Sekundärnoten aus der Zeit im Fass mit höherem Alkohol zusammen. Eine Bemerkung von Dr.  Bill Lumsden klärt das Verhältnis zwischen dem blutrot gekratzten „Fünfer“ und dem legendären „Zehner“ ein wenig: „Ausgewählte Fässer erschaffen eine Abfüllung, die pur genossen werden kann oder eine köstliche Hauptzutat in einem stark rauchigen Cocktail ist“.

Ein Monsterchen für den „Islay Mule“

Da scheint es in Zeiten der Highballs mit Whisky klar um den „Islay Mule“ zu gehen. Was wir als bekennende Fans dieses Cocktails gut finden, zumal der „10 years“ immer ein wenig zu schade zum Mixen erschien – den trinkt man schließlich pur auch gerne. Der etwas preisgünstigere „Wee Beastie“ kostet zwar nicht die Hälfte des doppelt so alten „Zehners“, er kommt aber der Longdrink-Nachfrage (beabsichtigt) und der neuen Bescheidenheit der Bars (völlig unvorhersehbar) der Post-Corona-Zeit entgegen. Wie aber schmeckt das kleine Biest nun?

Der Rauch-Ton jedenfalls ist sofort da, ausgeprägter vielleicht sogar als bei älteren Bottlings. Allerdings geht er für uns mehr in die Richtung Leder als Teer (wie beim „10 years“), auch die Fruchtigkeit ist zurückhaltender. Lediglich Birne notieren wir im Duftprotokoll. Dafür steht dort auch „pork rind“, für das man entweder „gepoppte Schweineschwarte“ schreiben kann oder doch „Schweinskrusteln“. Das leicht süße Geröstete, das die Nase wahrnimmt, ließe sich vielleicht auch mit Mandelsplitter umschreiben. Da wäre aber der Rauch subtrahiert, den das „Wee Beastie“ schon reichlich aus seinen flaschengrünen Nüstern ausstößt.

Im direkten VerglArdbeg Wee Beastie bottle angleeich gehen vielleicht die Öligkeit und der Druck des „10 years“ im Kostschluck ab. Doch das ist angesichts des jüngeren Alters erklärbar. Vor allem Birne wäre bei den fruchtigen Geschmäckern zu nennen. Was dem „5 years“ aber an Tiefgang abgeht, macht er mit würzigen Noten wieder wett. Ingwer ist da, fein geraspelt, und vor allem eine Menge Schwarzer Pfeffer. „Zungenkribbler“ hat ihn Dr. Bill, der Director of Whisky Creation bei Ardbeg, genannt. Das trifft es und auch der höhere Alkohol macht nun Sinn. Er gibt dem kleinen Biest seine Struktur.

Blieb im ersten Moment aufgrund des rauch-mächtigen Schlucks kaum Zeit für Subtilitäten, zeigt sich im leeren Glas auch ein Touch von gesalzener Erdnuss-Butter. Doch das Glas will wieder befüllt werden. Schließlich kosten wir jenseits der 45% gerne mit ein bisschen Wasser. Und auch dem „Wee Beastie“ tut diese Behandlung gut. Er geht richtiggehend kräutrig auf – Bohnenkraut, Estragon und Curryblätter sind dann zu schmecken. Mit dieser aromatischen Kraft, aber auch dem alkoholischen Kribbeln wird er tatsächlich zu einem Kandidaten für den nächsten „Islay Mule“ (wo ist das Ginger Beer, wenn man es braucht?). Dieses Biest fährt sicher auch im Longdrink-Glas noch seine Krallen aus!


Bezugsquelle:

Ardbeg, „Wee Beastie” (5 years) ist demnächst bei den Ardbeg-Botschaften in Österreich erhältlich, z. B. um EUR 40 (0,7 Liter-Flasche) bei der Halbestadt Bar und Vinothek St. Stephan – Vorbestellungen an: www.halbestadt.at bzw. www.vinothek1.at

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Autor: Roland Graf

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