In Grün und glücklich – so zeigen sich Iren weltweit am St. Patrick’s Day. Kein Irish Pub auf diesem Planeten lässt den 17. März als Feiertag aus. Zumindest dann, wenn die Gastro keine Sperrzone darstellt wie heuer. Dass man so an einem Heiligen hängt, ist ungewöhnlich. Sein Ziel formulierte der 460 nach Christus gestorbene St. Pádraig, wie ihn die Iren nennen, jedenfalls klar: „Die Massen, die Götzen und unreine Dinge verehrten, zum Volk Gottes zu machen“!
Der Erfolg war jedenfalls durchschlagend, da konnten auch die keltischen Druiden, bei denen er mehrfach in Gefangenschaft geriet, nichts dagegen ausrichten. Wunderzeichen standen ihm offenbar zuhauf bei. Wobei das bekannteste davon, die Vertreibung der Schlangen von der Insel, leider nicht so geschehen ist. Schon seit der Eiszeit gab es keine Reptilien auf der „Grünen Insel“.
Aber sei’s drum, das wichtige Symbol des Landes, der shamrock oder Kleeblatt, soll auf den liebevoll Paddy genannten Missionar zurückgehen. In seinen Predigten, so will es die Legende, illustrierte St. Patrick so das Konzept der Dreifaltigkeit. Heute gehört das Grün zu den Feierlichkeiten, die allerdings erst über die nach Amerika ausgewanderten Iren so überbordend wurden – die bekannten Grün gefärbten Flüsse inklusive. Doch uns geht es ohnehin um die zweite Nationalfarbe, das Gold. Diese wird meist vom goldfarbenen Irish Whiskey repräsentiert. Und wenn das nicht im Pub des Vertrauens geht, dann eben daheim. Und es ist jener, der zum St. Patrick’s Day in Strömen fließt: Jameson ist der mit Abstand beliebteste Irish Whiskey.
Was auch daran liegt, dass der Blend sich nicht nur ideal zum Mixen eignet, sondern das auch explizit empfiehlt. Und so zeigt man den schottischen Cousins vom Brennerei-Standort Midleton im County Cork aus seit Jahren eine lange Nase. Denn Altherren-Image hat der irische Whiskey keines. Und er zeigt sich auch gar nicht geneigt, Whisky-Snobs und Liebhabern rauchig-kantiger Single Malts zu gefallen. Im Gegenteil: Karamell in seiner hellsten, noch süßen Form, überwiegt im Duft. Die Seitengänge gehen in Richtung von Orangenschale und Kokosbusserl – die Fässer der über mehrere Hektar verstreuten Lagerhäuser von Jameson haben ihr Werk verrichtet! Mit Luft und ohne Eis kommt später auch eine fruchtige Tönung durch. Sie erinnert an pochierte Pfirsiche. Oder mit einfachen Worten: Alles strahlt Sanftheit aus.
Das bleibt auch am Gaumen so, wenngleich die Malzigkeit zu Beginn zulegt. Wie ein cremiges Milch-Bonbon lässt sich der Whiskey hier an. Die Würze muss man suchen; selbst wenn man ihn lange im Mund rollt, wird kaum etwas pfeffrig oder scharf. Das ist erstens in dieser großen Menge und gleichbleibenden Art über die Jahre gar nicht so leicht hinzubekommen. Und zum anderen erklärt schließlich genau das den Welterfolg des dreifach destillierten Faserschmeichlers. Wer mehr Pepp und Würze sucht, findet sie sowieso im Drink, mit dem bei uns auf den St. Patrick’s Day angestoßen wird.
Jameson & Ginger
Zutaten:
4 cl Jameson Irish Whiskey
120 Milliliter Ginger Beer (nicht: Ginger Ale!)
½ Bio-Limette
Zubereitung:
Hohes Glas mit Eis füllen und erst Whiskey, dann Ginger Beer zugeben. Limette ins Glas pressen und vorsichtig einmal umrühren (eher nur mit dem Cocktaillöffel das Eis anheben) – fertig!
Gäbe es eine Pfeffer-Limonade, dann wäre sie erste Wahl für einen Highball. So aber bringt der Ingwer aus dem Filler die leichte Schärfe ein. Der Limettensaft wiederum steuert Säure und Frische zum malzigen Iren bei. Und außerdem erinnert die Zitrusfrucht trotz langer Anreise an das ikonische Grün des shamrock. Und natürlich Irlands.
Bezugsquelle:
John Jameson & Sons, Jameson Irish Whiskey kostet 21,90 Euro (0,7 Liter-Flasche) z. B. bei Interspar-Filialen und im Weinwelt-Shop, www.interspar.at