Ob es die begehrtesten drei Tische der Salzburger Altstadt sind, darüber können die Einheimischen streiten, sicher ist nur, dass die historische Likör- und Punschmanufaktur Sporer seit 1903 zum fixen Lokalbestand der Getreidegasse gehört. 111 Jahre, nachdem man als Branntwein-Händler gestartet ist, serviert Michael Sporer in vierter Generation 40 verschiedene Liköre und Ansatzschnäpse.
Die „Hausmischung“ gegen Magenverstimmungen, der beliebte „Weihnachtspunsch“, Mokka- oder Holunderlikör, für jede Saison gibt es im schmalsten Haus der Getreidegasse, der Nr. 39, ein spezielles Gläschen aus der historischen Apotheker-Flasche. Aber hier wird auch im Sommer Punsch ausgeschenkt!
Der Orangenpunsch, 1927 von Michael Sporers Ur-Ur-Großmutter kreiert, verwendet Orangen- und Zitronensaft, Rum und Liköre, mehr ist den Sporers dazu nicht zu entlocken. Zum Sommergetränk wird er als
Eispunsch
5 cl Orangen-Punsch
1 Zitrone
Sodawasser
Zubereitung:
In ein ¼-Liter Glas Eiswürfel, eine Zitronenscheibe und 5 cl Sporerpunsch geben, mit Sodawasser auffüllen – je mehr Kohlensäure, desto besser, mit mildem Mineralwasser macht er nur die halbe Freude.
In der Nase erinnert dieser sommerliche Punsch an kandierte Orangen (Arancini), Rum, Schokolade und Gewürznelken. Die Zitrusfrüchte sind es auch, die am Anfang im Mund dominieren, mit der Zeit schält sich aus dem Kohlensäuremantel ein deutlicher Geschmack von braunem Rum, im Finale überrascht die Mischung dann noch mit herberen Noten und wieder etwas „hard spice“, also einer Gewürznelken-Zimt-Piment-Melange.
Psychologisch kommt natürlich auch der Verfremdungseffekt dazu: Man kennt die Aromen, aber eben nur in warmer Form. Dabei kann der Sporer-Punsch mit jeder Bowle mithalten – und ist noch dazu weit schneller bereit. Mehr als im Verhältnis 1:4 aufgießen muss man ja nicht.
Bezugsquelle:
Sporers „Orangen Punsch“ ist um EUR 16,90 (0,5 Liter) bei Sporer in Salzburg bzw. online erhältlich, www.sporer.at