Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Islay-Whisky Laphroaig mit seinem unverkennbaren Torfrauch-Aroma in die Küche begibt. Denn Köche verstehen die von Kennern so geliebten „smoky notes“ natürlich auch bestens. Das zeigte in Peter Goachs Steirerstöckl in Wien-Pötzleinsdorf zum Auftakt einer der angesagtesten Köche des Landes direkt an der Feuerstelle. Mit Heu und Algen umwickeltet Wels zeigt, warum Stefan Doubek in der Fisch-Zubereitung als Meister aller Klassen gehandelt wird. Das Stunden-Ei mit Kaviar unterstrich als Teil seines „Torf, Salz und Feuer“-Menüs dann noch die Meeressalzigkeit des Single Malts.
Der Event für Whisky-Gourmets markierte zugleich den Auftakt von Laphroaigs „Gastro-Wochen“, die in drei Bundesländern das Food Pairing mit dem Islay-Whisky promoten werden. Dazu wird es nicht nur in Bars – etwa die Josef Cocktail Bar oder auch Marco Panis Bar Pani in Wien – Drinks mit dem Islay-Klassiker geben. Ein kleines Menü rund um die mächtigen Aromen von Laphroaig reicht auch The Bank Brasserie & Bar im Hyatt Vienna und das Restaurant Wrenkh. In Salzburg lässt sich die jodig-rauchige Wucht bei den Soulsisters in Kaprun sowie der „Bar Freiraum“ im Naturresort Puradies (Leogang) erleben. In Tirol wiederum wird die Bar im Stanglwirt zu Going „rauchen“, dazu das Hotel Bergblick in Grän (Tannheimer Tal).
Zugleich kann man so das neue Verpackungsdesign – der Kunststoffverschluss wich einem Buchenholz-Stopfen und die Typographie wurde klarer – der schottischen Kultmarke erleben. Im Fokus steht wie immer natürlich der legendäre „Ten years old“ alias „der Zehner“, doch zum Auftakt widmeten wir uns mit Brand Ambassador Lewis Thompson einmal den beiden Whiskys, die im Schatten dieser Torfrauchbombe stehen. Der in Zeiten wie diesen geradezu als Schnäppchen bepreiste „Select“ etwa stellt eine jugendliche Ausgabe des „Zehners“ dar. Fünf verschiedene Fass-Arten und ein weniger prononcierter Rauch sind hier die technischen Eckdaten, was sich auch in einer zunächst von Vanille und Nougat-Pralinen geprägten Duftnote äußert. Erst dann setzt der Rauch – hier als Speck-Krusteln und Salzmandeln präsent – ein. Sanft und mit einem an Milchschoko erinnernden Schmelz legt der „Select“ am Gaumen los. Dahinter zeigt dann ein zarter Pfeffer-Ton die Schwundstufe des Rauchs an, während Steinobst (vor allem: Nektarine) eine Saftigkeit einbringt, die man vom würzigen Duft nicht so erwartet hätte. Es ist ein merklich junger Whisky, aber einer, der mit Nuss-Nuten und einer feinen Süße im Hall auch Einsteiger in die Torf-Welt Islays gefallen kann.
„As we say in Scotland: This one will grow some hair on your chest”
Lewis Thompson, Markenbotschafter
Ein Highlight für alle mit einem „süßen Zahn“ kündigte Thompson dann zum Hauptgericht (mehrheitlich wurde es Peter Goachs berühmter Schweinsbraten) an. Die 125 Liter-Fässer, die man einst in Jerez zum leichteren Transport entwickelt hatte, geben dem „Quarter Cask“ den Namen. Denn an sich gehören 500 Liter als „Sherry Butt“ zu den bekanntesten Fass-Einheiten. Die kleinere Menge ergibt aber auch einen intensiveren Kontakt zwischen Whisky und Holz, was sich unter anderem in einer „residual sweetness“ äußert. Dieser Erklärung ließ Mister Thompson dann aber auch die kleine Warnung vor den 48% vol. des „Quarter Cask“ folgen: „As we say in Scotland: This one will grow some hair on your chest”.
Haselnuss-Creme im Duft sorgt in der Tat für einen Duft wie in der Patisserie, der durch eine ausgeprägte Fruchtigkeit (Amarena-Kirsche pur!) ergänzt wird. Die maritime Hebriden-Note besorgt hier weniger der Rauch als eine an gesalzene Erdnüsse erinnernde Ahnung der Gischt vor Islay. Im Mund sind dann die erwähnten 48% vol. als pfeffriger Auftakt spürbar, die dem Mix aus Milchschokolade, Mandelbaiser und erneut Kirsche Charakter verleihen. Wem das zu kantig sein sollte, greift zur Pipette mit Wasser. Drei Tropfen reichen, um die „Konfekt-Qualität“ noch zu steigern. Dann wirkt der „Quarter Cask“ wie eine Art flüssiger Nusskuchen. Denn die Gebäcknoten und die sanfte Cremigkeit der Nüsse schmiegt sich richtiggehend an den Gaumen. Es müssen ja nicht jedem neue Brusthaare wachsen 😊
Bezugsquelle:
Laphroaig, „Select“ kostet EUR 35,90 (0,7 Liter-Flasche), der „Quarter Cask” ist um EUR 54,90 zu haben – beide in SPARs Weinwelt-Filialen bzw. online, www.interspar.at