Aromatisierter Kaffee. In der Kapsel. Die Festtagskollektion von Nespresso regt Espresso-Puristen verlässlich auf. Die Gestaltung macht zwar ohnehin klar, dass es hier mehr um Lifestyle, denn um aromatische Verästelungen und Säuregrade geht, doch was soll es? Im Grunde sind es unvereinbare Welten, die aber beide ihren Platz haben. Zumal etliche dann auch die Weihnachtsbäckerei zum Barista-Kaffee jausnen. Dieses Jahr jedenfalls gibt es das Dreier-Set wieder und das Artwork steuerte die kolumbianische Designerin Johanna Ortiz bei.
Sie setzte das Thema Wald für die festliche Jahreszeit um. Und der im obigen Sinne polarisierende Typ ist der „Forest Almond Flavour“. Die namensgebende Mandel ist schon zu riechen, während sich noch die helle Crema auf der Tasse bildet. Die süße Duftnote bringt neben Mandelmilch-Duft auch ein wenig Vanilleschote mit. Im Mund wird es dann röstiger, wenn auch auf sanftem Level: Gebrannte Mandeln, aber viel mehr noch der leicht süße Geschmack der Italo-Kekse Amarettini, ist zu merken. Karamell im Nachgeschmack und etwas Amaretto macht hier den Kaffee bereits selbst zur halben Mehlspeise.
Leichte Gebäck-Süße steigt dann auch aus der Tasse mit dem frisch gebrühten „Forest Fruit Flavour“ auf. Ein wenig erinnert das Duftbild an Schokoladen-Kekse. Dazu kommt aber auch der fruchtige Aspekt: Rote und dunkle Beeren sind zu riechen; die einen als säuriger Eindruck, die anderen duftig-präsent wie Heidelbeeren, zur Dessert-Creme verarbeitet. Eindeutiger wird dieser Befund am Gaumen: Das ist Heidelbeere! Auch etwas Brombeere schwingt in dem satten Fruchtgeschmack mit, den die feinen Bitternoten praktisch nur garnieren können. Auch die Säure kommt erst final zum Vorschein. Und wird erneut von einem Beeren-Touch abgelöst. Wer „Cornetto Heidelbeer“ mochte, hat ihn hier in Kaffee-Form. Und mit Milch oder Obers ist das nicht minder tauglich, wenn man eine winterliche Leckerei in der Tasse zu schätzen weiß.
Und jetzt kommt’s. Wer mit den aromatisierten Varianten so gar nichts anfängt, sollte sich dennoch den „Forest Black“ ansehen. Fast hätten wir gewettet nach dem ersten Kosten, dass ein großer Anteil kolumbianischen Kaffees in der Kapsel sein muss. Denn das Profil mit viel Würze, dosierter Bitterkeit und wenig Säure erinnert sofort an die Beschreibungen, die Kaffeemeister Alexis Rodriguez immer bei den Verkostungen der Kaffees aus seinem Heimatland gibt. Leicht holzige Duftnoten (Lärchenbretter), feines Nuss-Aroma und ein nur leicht säuriger Touch im Hintergrund skizzieren dieses Duftbild auch bei diesem Nespresso.
Die Crema bleibt lange stabil, ebenfalls kräftig zeigen sich die Bitternoten vom Beginn weg. Dunkle Nüsse wie Pekan sind zu schmecken, der lange Nachgeschmack bringt dann fein-säurige Akzente. Etwas Grapefruit-Zeste mengt sich da in den robust-dunklen Aromareigen des „Forest Black“. Ein Kaffee, mit dem man das „Fest der Versöhnung“ auch mit Coffee Bars-Verfechtern feiern könnte!
Bezugsquelle:
Nespresso, die Festtagskaffees „Forest Black“, „Forest Fruit Flavour“ und „Forest Almond Flavour“ sind zum Preis von EUR 5,- pro Schleife kurze Zeit in allen Nespresso Boutiquen sowie online erhältlich, www.nespresso.com