So, ihr Mager-Models: Wenn die eigenee Fett-Schicht nicht mehr wärmt, friert man. Ist so! Das kann man fatalistisch hinnehmen oder gegensteuern. Mit dem klassischen Winterdrink der angloamerikanischen Welt geht das ganz gut. Daher wird hier der Winter untergebuttert – und das wörtlich: Hot Buttered Rum nutzt das namensgebende Fett als Geschmacksträger und aromatisiert damit den Rum. Die klassische Variante des Cocktails besteht darin, dass man zunächst eine Gewürzbutter anrührt. Sehr plastisch haben das Verfahren die Sympathiker vom Londoner Barchick-Blog beschrieben: „Wie wenn Du einen Kuchen machst“. Im Grunde passen sämtliche weihnachtlichen Gewürze, die man mit Butter schaumig rührt.
Hot Buttered Rum
So kommen auf ein halbes Kilo (!) braunen Zucker im Originalrezept
250 Gramm Butter (ungesalzen – wobei sich auch mit Erdnussbutter spannende Varianten ergeben)
2 Teelöffel Zimt
2 Teelöffel Muskat
2 Teelöffel Vanilleextrakt (oder –mark, dann weniger!)
½ Teelöffel Piment
Besser ist es, den Zucker nach persönlichem Geschmack einzurühren. Die Mischung wird dann wieder in den Kühlschrank gestellt. Zum Servieren kommen ein Esslöffel der Buttermischung und 4 cl Rum in ein hitzebeständiges Gefäß. Aufgegossen wird mit heißem Wasser, das Umrühren nicht vergessen!
Einfacher und vor allem eleganter, weil damit eine der angesagtesten Bartender-Techniken haushaltstauglich wird, hat das Dan Priseman (Foto rechts) letztens serviert. Dazu muss man zweierlei wissen:
1) Ist Priseman Amerikaner, der mit seiner New Orleans-Bar „Nola“ in London nicht nur einen Raucher-Geheimtipp in Soho bietet (die Indoor-Terasse macht’s möglich). Er serviert auch einen der besten Sazeracs, den klassischen Bourbon-Drink im Absinth-gespültem Glas.
2) Agiert der bärtige Bartender auch als Markenbotschafter für „Four Roses“ und lässt sich alljährlich Drinks für unsere Thanksgiving-Feier in Wien einfallen. Dass da kein Rum serviert wird, sondern der Bourbon seines Vertrauens, ist auch klar.
Ergo lud er heuer zu einem „gebutterten“ Old Fashioned, der auf einer Zimtbutter ganz nach obigem Ansatz (Muskat und Vanille ließ er einfach weg) basierte. Allerdings füllte Priseman die Buttermixtur gleich in die leicht geleerte „Four Roses“-Flasche. Durch dieses „Fat washing“ genannte Verfahren ziehen die Aromen in den Bourbon ein, mit dem dann Tags darauf ein Old Faschioned gemixt wird. „Ich lasse die Flasche 24 Stunden im Gefrierschrank und die gehärtete Butter filtere ich vorm Servieren heraus“, so Dan. Der Geschmack ist bereits im kalten Whiskey, die „solids“, also die festen und trüben Bestandteile bleiben in der Flasche oder dem Filter.
Buttered Old Fashioned
(Dan Priseman/NOLA, London)
Zutaten für einen Drink:
60 Milliliter “Butter washed” Four Roses Bourbon
5 Milliliter Zuckersirup
3 Spritzer Angostura Bitter
Der Drink wird im Rührglas zubereitet und nur kurz umgerührt. Als Deko eignet sich die Zimtrinde, mit der ja schon die Butter aromatisiert wurde, und eine Orangenzeste. „That’s Thanksgiving in a Glass“, lobt Priseman die Kreation. Wir meinen eher: Besser als jeder Punsch!