Mit dem WienGin ist den Kesselbrüdern ein Dauerbrenner gelungen. Mittlerweile gibt es nicht nur zwei Editionen, der Brand mit dem Stadt-Namen darf auch in den Schinken oder Knabberwürste bei Paradefleischer Radatz. Sekundär-Verwertung, Zielgruppen-Erweiterung, was auch immer: Man ist zweifellos innovativ unterwegs! Und da kam das Weingut Hagn gerade recht. Denn auch die Maissauer – mit rund 100 Hektar kein kleiner Player im heimischen Weinbusiness – haben rund um Veltliner und Co. Attraktionen geschaffen. Ob Wein-Galerie oder Kostkeller unter Rebstock-Lampen, ob mit dem duftigen Primosecco oder der grenzüberschreitenden Modelinie – auch Wolfgang Hagn (kl. Bild rechts) weiß, wie’s heute geht.
Nun machen die beiden gemeinsame Sache, die man technisch als Hybrid zwischen Wein und Gin bezeichnen kann. Im Zeichen von Herz, Anker und Kreuz kommt ein wenig Seefahrer-Romantik auf am Etikett. In der Rezeptur wurden neben Wachholder, Holunder und Orangen, Ribiseln, Brombeeren und Himbeeren verarbeitet. Als „lichtdurchflutetes, von frischen Weintrauben und Beeren umgebenes Wunderland“ beschreiben die Macher selbst das neue, „Herak“ genannte Getränk. Mit 22,5% Alkohol ist es leicht genug für den Pur-Genuss, läßt sich aber wie Wermut oder Port auch gut mixen. Doch dazu später, erst mal will Herak pur verkostet werden!
Der Wacholder kommt vor allem im Duft stark durch – bei aller Weinigkeit und Süße (ein bisserl wie „Martini Rosso“) ist das Erbteil des Gins gut spürbar. Erst danach setzen die intensiven Beeren-Noten ein, die ein wenig Erdbeer-Kaugummi („Hubba Bubba“) mit einer immer klareren Himbeer-Frische verbinden. Auch Blutorange kommt saftig durch, wenn auch ohne die Säurigkeit der Zitrusfrucht.
Trinkt man den „Herak“ pur, merkt man neben den saftigen Himbeeren auch noch Rhabarber-Noten; deutlich herber als im Duft kommt der Wein-Gin-Hybrid auf den Gaumen. Entfernt verwandt mit Aperol, was die süßen und herben Noten im Widerstreit betrifft, zeigt der „Herak“ aber einen deutlichen Weinviertler Schluss-Akkord: Das „Pfefferl“, welches gerne dem Grünen Veltliner zugeschrieben wird, sorgt auch hier für einen würzig-frischen Abgang. Und es stellt eine gute Andock-Möglichkeit für Soda und andere Filler dar, die diese Note noch akzentuieren.
Womit wir bei der Mixability des Laune-Spenders wären: Das Tonic Water für einen sommerlich-roten Drink sollte trocken sein, etwas Zitronenmelisse peppt den Herak-Tonic auch auf. In jedem Fall sind säurige Früchte eine gute Wahl, neben Pink Grapefruit funktioniert auch Maracuja gut. Die Kesselbrüder und Wolfgang Hagn etwa verwenden Passionsfrucht für ihren Cocktail:
Kim
(Kesselbrüder/Weingut Hagn)
Zutaten:
4 cl Herak
8 cl Maracuja-Saft
12 cl Tonic
Glas: Weinglas
Garnitur: Minzblatt & vier Erdbeer-Viertel
Zubereitung:
Herak und Maracuja-Saft im Rührglas über Eis kalt rühren und ins vorgekühlte Glas über einen Eisball abseihen. Mit Minze und Erdbeeren garniert sofort servieren!
Aber wie gesagt: Zum Kennenlernen tut es auch Tonic; drei Teile davon auf einen Teil „Herak“ gießen und der Sommer zieht ein im (Wein-)Glas!
Bezugsquelle:
Kesselbrüder/Weingut Hagn, „Herak“ ist um EUR 21,99 (0,75 Liter-Flasche) im Webshop der Hagns erhältlich, https://shop.hagn-weingut.at