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Wein Italien

Kretzer sagen nur Ketzer! Südtirols rote Klassiker heute

By Roland Graf · On 26. August 2014
Hoch über Innsbruck zeigen die Freien Weinbauern, was Lagrein und Vernatsch können

Die „Autochtona“ der Messe Bozen ist eine feine Sache: Ursprüngliche Reben aus ganz Italien haben in Bolzano (heuer vom 20. bis 21. Oktober) ihr Forum. Die Freien Weinbauern Südtirols (FWS) luden als eine der Säulen der Weinmesse zur Verkostung hoch über Innsbruck. Besonders die roten Varianten, denen teils immer noch ihr Ruf als Massenwein der 1970er und 1980er anhängt (als man Kalterer See, Kretzer und St. Magdalener orderte ohne Ende), überzeugten. Denn längst haben nicht mehr die Kellereien das Image in der Hand, sondern kleine Produzenten.MP-8

Ihnen geht es um Traditionsbewahrung, aber auch den Erhalt der Südtiroler Landschaft, wie die beiden verkosteten FWS-Beispiele zeigen. Der Griesbauerhof etwa gehört seit 1785 der Familie Mumelter. Drei Hektar bewirtschaftet Georg Mumelter bei St. Magdalena. Vernatsch und lediglich 5 % Lagrein ergeben seinen „St. Magdalena Classico“, der auf 1.900 Metern im Bergrestaurant Seegrube einem Korb roter Früchte glich: Walderdbeere, Kornelkirsche, Preiselbeersaft und etwas Schlehe entströmten dem Kostglas.

Der würzige Untergrund dafür wurde von schwarzem Tee und Gewürznelken bereitet. Die herben Noten (Cranberry, Schlehe) finden am Gaumen ihre Entsprechung in einem zarten Bitterl, zum Gerbstoff kommt auch das kühl-metallische Element, Graphit könnte man sagen, das die Sauerkirsche begleitet. Das trockene Finish gibt uns gleich die Gesamtcharakteristik dieses Südtiroler Klassikers: Ein idealer Roter zum Apéro. Schüttelbrot dazu und ein schönes Stück Speck und fertig ist die perfekte Marend (=Jause). Aktuell ließe sich der „St. Magdalena Classico“ sogar etwas kühler servieren.

Gräflicher „Crowd Pleaser“

Einen reinsortigen Lagrein hatte hingegen das Weingut Manincor aufgeboten. Der „Rubatsch“ 2012 trägt seinen Namen nach einem Südwesthang bei Terlan. Von dort stammt der Großteil der Trauben, die Lage Seehof, respektive ihr lehmiger Kalkschotter, bringt Kraft und Struktur ein. Michael Graf Goëss-Enzenberg hat vor 23 Jahren einen reinen Traubenproduzenten übernommen, mittlerweile ist Manincor das größte Weingut Südtirols mit ausschließlich eigenem Anbau. Dass dazu bereits 50 Hektar „reichen“, zeigt die kleinteilige Weinszene abseits der Genossenschaften. Doch die Quantität steht ohnehin nicht im Mittelpunkt der gräflichen Bemühungen. Als Mitglied der biodynamisch arbeitenden Winzer-Gruppe RESPEKT! setzt man auf Nachhaltigkeit. Selbst im Keller wird minimal-invasiv gearbeitet, wie das die Ärzte nennen würden. Lieberdie  Schwerkraft nutzen, als technischer Overkill, lautete die Devise beim Neubau am Kalterer See.

Auch beim Wein, den Goëss-Enzenberg mit auf den Innsbrucker Hausberg brachte, dem „Rubatsch“, erfolgte die Gärung spontan und im Holzbottich, vierzehn Monate reifte der Lagrein dann im Barrique, wobei nur jedes zehnte Fass neu war. Der behutsame Holzeinsatz ergibt eine außergewöhnliche Nase; Nadelwald und Pinien-Shampoo, dazu eine dunkle Note wie frisch gebrühter Espresso, auch die Fruchtnoten im Bukett sind dunkel: Brombeere und Schlehe. Am Gaumen verliert sich das Herbe, das noch den Duft prägte, etwas, aber die Intensität bleibt.

Wieder ist deutliche Kaffee-Aromatik zu schmecken, dazu kommt eine dunkle, aber nicht saure Kirsche, erst im Finish bäumt sich ein säuriger Akzent auf. Davor punktet der Lagrein mit einer runden und zugänglichen Art. Mit 13% Alkohol auch nicht überkräftig, haben wir es mit einem echten „Crowd Pleaser“ zu tun. Alte Zöpfe in Alto Adige? Das scheint Vergangenheit.

Bezugsquellen:

Griesbauerhof „St. Magdalen Classico“ 2013 ist um EUr 10,40 beim deutschen Versand Hosp-Weine erhältlich; www.hosp-weine.de

Manincor, Lagrein „Rubatsch“ 2012, gibt es um EUR 22,90 bei Wagners Weinshop, www.wagners-weinshop.com

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Autor: Roland Graf

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