Ein Glück, dass Nespressos Limited Editions vorrangig daheim konsumiert werden – die beiden neuen Single Origin-Kaffees „Umutima wa Lake Kivu“ bzw. „Tanim de Chiapas“ erweisen sich als echte Zungenbrecher beim Bestellen. Die deutsche Übersetzung wäre einfach, die Namen beider Kaffees bedeuten in der jeweiligen Eingeborenen-Sprache „Herz“. Aromatisch hingegen stehen beide für einen leichteren Kaffee-Stil, der auch so etwas wie Terroir-Charakter transportiert in den Kapsel-Varianten aus dem mexikanischen Chiapas (ja, der Bundesstaat mit Subcommandante Marcos, über dessen Kaffeeanbau wir schon einmal berichteten!) bzw. Ruandas Kivu-Region.
Die Kooperativen der Kaffeebauern am Kivusee liefern einen betont süß-aromatischen Kaffee. Mit einem so genannten Split Roasting, bei dem Teil-Chargen kürzer geröstet werden, wird diese Note betont. Während der ruandische Kaffee nach Getreideflocken, etwas Bergamotte, Marzipan und Haselnuss riecht, kommt erst am Gaumen die von Rohkaffee-Kennern geschätzte Fruchtigkeit voll zu tragen. Mild im Beginn, stellt sich diese Beerenfrucht unmittelbar ein, vor allem kühle Heidelbeer- und Johannesbeer-Noten sind zu schmecken.
Der filigrane Kaffee aus Ostafrika hat eine ausgeprägte Säure und ist angenehm leicht (Nespresso-intern trägt er eine 6 auf der Intensitätsskala). Wer einen Power-Espresso erwartet oder für den persönlichen Kick-Start braucht, wird damit nicht allzu warm werden. Wer Kaffee auch kalt genießt, schätzt die fruchtigen Noten, die er mitbringt, Bitterkeit kommt erst spät durch, dafür frischt im Abgang noch ein an Mandeln erinnerndes Aroma auf.
Etwas intensiver, was die Röstnoten betrifft, stellt sich die mexikanische Limited Edition dar (ein 7-er auf der Nespresso-Skala). Bereits im Duft kommen die röstigen Aromen durch, vor allem Nüsse, insbesondere Pekannuss, und Roggenbrot ist zu erschnuppern. Mit einer kräftigeren Art zeigt sich der auf vulkanischen Böden gewachsene Mexikaner auch am Gaumen. Bittere Noten, vor allem Kakao, aber auch ein wenig geröstete Wurzelgemüse, sind von Anbeginn da, wirken aber nie übertrieben oder zu viel. Hier kommt die Säure erst später durch, auch sie fällt aber mild aus, und lässt den „Tanim de Chiapas“ leichtfüßig enden.
Beide Kapseln, in blumig-rankendem Magenta (Chiapas/Mexiko) bzw. an Louis Vuittons Ornamentik erinnerndem Grün (Kivu/Ruanda) gehalten, lassen sich gut zwischendurch konsumieren, für das Frühstück darf es wohl etwas Kräftigeres sein. Die zarte Blumigkeit und Frucht des Kivu allerdings hat durchaus ihren Reiz, der sich an Freunde subtiler Kaffees – wie man sie auch aus Äthiopiens Top-Regionen kennt – richtet.
Bezugsquelle:
Nespresso „UMUTIMA wa Lake Kivu“ und „TANIM de Chiapas“ sind um EUR 4,50 pro Schleife (zehn Kapseln) in allen Nespresso-Boutiquen sowie online für einen begrenzten Zeitraum erhältlich, www.nespresso.com