Wer sich in die Abenteuer von Walter White in „Breaking Bad“ vertieft hat, kennt dieses Bierlogo auch. Es stammt aus dem Periodensystem der Elemente und trägt wie alle diese eine Abkürzung. „Au“ steht für „aurum“ oder un-lateinisch: für Gold. Das Edelmetall gibt dem ersten Bier des Bierbrauvereins Aurum Imperium auch seinen Namen. Denn was Andreas Kapfinger, Martin Egger und Philipp Bortolon aus ihrem 500 Liter-Sudkessel entlassen, ist ziemlich einzigartig.
Manche werden viel mehr „verrückt“ als angebrachtes Vokabel wählen, doch das ist den drei Tirolern eher egal. Zumal erst ein Bobfahrer, ein Chemiker und ein Maschinenbauer zueinander finden mussten. Womit aus dem Brauhobby von Andi Kapfinger das erste Bier mit „superkolloidalem Gold“ wurde. Denn das stellt Martin Egger in Breitenbach am Inn eigentlich her.
Da, wo wir jetzt stehen, würden wir nicht stehen, wenn einer von uns drei oder ABBA fehlen würde.
Martin Egger, Goldwasser-Erzeuger
Ohne jetzt ein Tutorial in Chemie zu starten: Es handelt sich um winzigste (Marvels Hank Pym würde von der „Nano-Ebene“ sprechen) Tröpfchen, die in einer Flüssigkeit feinst verteilt sind. Einsprengsel von allerfeinsten Goldpartikeln in Wasser also. Und damit wird seit dem Vorjahr gebraut. Unter den Klängen von ABBA-Hits übrigens, was ebenfalls nicht unoriginell ist.
Dass man derlei auch kosten will, sobald man die schräge Genese der Brauerei hört, ist klar. Listiger Weise hat das Trio seine Flasche abseits des „Au“-Symbols recht klassisch gehalten. Keine Comic-Figuren, kein schreiend-halblustiger Craftbeer-Name („Golden Shower“, „Der Stolz von der AU“ oder so) also. Eine braune Flasche, die eine gewisse Art déco-Noblesse aufweist, ist die Hülle des „Aurum Imperium“.
Im Glas wirkt sein dunkler Bernstein-Ton mit stabiler Schaumkrone schon mal einladend – doch es ist die Nase des „goldenen“ Tiroler Bieres, die punktet. Papaya pur kommt da nämlich zum Vorschein. Dahinter reihen sich ebenso exotische Fruchtnoten von Lychee, Mango und Gelber Kiwi auf. Der Kostschluck fällt aber deutlich würziger aus. Etwas Laugenbrezel hat man da am Gaumen, der Malzkörper ist fast schon brotig, vor allem aber erfreulich un-süß.
Dazu trägt auch die ab dem mittleren Gaumen einsetzende Bittere der Aromahopfen bei. Angenehm herb klingt das 4,8% vol. starke Aurum Imperium aus. Im Rückgeschmack wird es dann erneut gelbfruchtig – diesmal kann man sogar Heimisches assoziieren. Statt der Tropenfrüchte ist da nämlich Nektarine zwischen der Bitter-Frische zu schmecken. Und die hat immerhin goldene Färbung. Passt doch!
Bezugsquelle:
Bierbrauverein Aurum Imperium, „Aurum Imperium“ kostet EUR 3,90 (0,33 Liter-Flasche), auch eine 2 Liter-Version wurde gefüllt, sie kommt auf EUR 28,- – derzeit via Mailorder statt im Webshop, https://aurum-imperium.tirol