Ein Engländer trägt Kleiderschiazn. So könnte man den neuesten Streich der „Collabs Brewery“ überschreiben. Denn wer zur Premiere ins südburgenländische Moschendorf kam und Mutters Schürze trug, bekam die erste „Schwarze Isabella“ kostenlos. Ein Spaß war das beim „Fest der 99 Biere“, der ersten Leistungsschau der burgenländischen Brauer, aber auch so: Dominique Schilk und Bertl Windisch hatten die Kollegen von Kobersdorfer, LakeSeidel, Golser und Zickentaler zusammengetrommelt. Feines vom Kleinhöfleiner Spezialitäten-Import Bierfracht ergänzte die 33 (!) Leitungen im Weinmuseum Moschendorf. Mit den Flaschenbieren von Serbien bis zur US-Westküste feierte das „Fest der 99 Biere“ dann seine gelungene zwei-tägige Premiere.
„Det jibt et och nua in Ehsterreich: `n Bierfest uffm Weindorf“, kommentierte ein deutscher Urlauber. Und da hatte er noch gar nicht die „Isabella“ kennengelernt. Sie stammt wie immer aus einem Gemeinschaftssud („collaboration brew“); diesmal lud sich Collabs-Chefin „Domi“ Schilk die Bierquelle Heugraben ein. Regional ist Patrick Krammers vor zwei Jahren eröffnete Brauerei vor allem unter dem Marken-Namen „Zickentaler“ ein Begriff. Selbst Winzer schätzen sein burgenländisches Weißbier (Sakrahaxn!) ebenso wie das Pale Ale aus Heugraben.
Und wenn ein Stout – für weniger Bier-Affine: Guinness wäre so eines – ins Südburgenland kommt, dann ist der Uhudler nicht weit. Konkret wurden es die Presserückstände der Isabella-Trauben. Getrocknet kamen sie als Pulver zum Bier, wo beim India Pale Ale (IPA) der Hopfen sitzt im Lagertank, war es hier eben der „Isabella-Tee“. Zusätzlich gab es auch Traubensaft, der die Gärung unterstützte, bei der Zickentaler Brauerei.
Dem Bierstil gemäß, ist die „Schwarze Isabella“ tiefdunkel, auch im Duft kommt die Bitterschokolade sofort durch. Nur ab und an wird dieser satte Schoko-Ton von einer roten Frucht durchbrochen, am ehesten erinnert das Trauben-Stout dann an in Schokolade getunkte Erdbeeren. Das Spiel zwischen den Kaffee- bzw. Bitterschokoladen-Noten und der Frucht, die aufblitzt, aber auch gleich wieder abtaucht im satten schwarzen Collabs, prägt auch den Eindruck im Mund. Der Geschmack von Beeren, vor allem unreife Brombeeren, schälen sich dann heraus. Erst ganz im Abgang wird das deutlicher zum Walderdbeeren-Ton des Uhudlers. Aber wie gesagt: Das ist kein Bier gewordener Uhudler, sondern ein intensives Stout mit südburgenländischem Charme.
Bezugsquelle:
Collabs/Bierquelle, „Schwarze Isabella“ (Trauben-Stout) ist um EUR 3,75 bei BeerLovers erhältlich, www.beerlovers.at