Mittlerweile haben die limitierten Editionen aus dem „Cabinet of Curiosities“ von Leslie Gracie bereits eine gewisse Tradition. Heuer ließ sich die Destillateurin von Hendrick’s Gin von der schottischen Küste vor Girvan – Standort der Brennerei – selbst inspirieren. Angeblich erfolgte die Eingebung nach einem Strand-Spaziergang mit ihrem Hund Jock. Aber lassen wir den Gossip aus der Marketing-Abteilung!
Die Nachfolge von Gins wie „Orbium“ oder „Midsummer Solstice“ tritt nunmehr der „Neptunia“ an, der seinen maritimen Namen auch nicht von ungefähr trägt. Zum einen wurde dafür eine Partnerschaft mit der NGO „Project Seagrass“ in Bridgend eingegangen, um die Seegras-Flora vor der Küste von Ayrshire zu erhalten. Zum anderen stammen zwei Extra-Botanicals, eben das Seegras und wilder Thymian, direkt von den Stränden Schottlands.
Im Ergebnis ist die grüne Frische nicht zu überriechen – der erste Duft bringt fast die Schaumbad-Frische von „FA“ aus den 1980er Jahren mit. Analytischer lässt sich der Thymian klar erschnuppern. Fast klingt da schon Liebstöckel an in der Kräuter-Anmuitung. Viskoses Mundgefühl ist immer ein gutes Zeichen beim Gin, das verspricht ätherische Öle, die auch im Longdrink nicht verloren gehen. In diesem Fall ist zunächst der markante Rosen-Ton von Hendrick’s zu merken. Das Seegras bietet ein wenig von der reichhaltigen Geschmacksrichtung „Umami“ an. Ganz hinten melden sich dann wieder die Kräuter, frisch wie Petersilie oder Koriander aus dem Hochbeet.
Wie immer ist die Pur-Verkostung ein Indikator, doch der neue „Neptunia“ sollte ja auch im Gin&Tonic überzeugen. Das tut er auch, wenn das Tonic Water ein trockenes ist und so die Kräuterfrische hervorkitzelt. Vor allem der Thymian kommt bestens durch. Und ergibt so einen im britischen Sinne „crisp“ zu nennenden Drink.
Bezugsquelle:
Hendrick’s Gin, „Neptunia“ ist um EUR 39,90 (0,7 Liter-Flasche) z. B. beim Versandhändler Whisky.at erhältlich, https://at.whisky.de/