Ganz neu ist die Idee nicht – und schon letztes Mal kam sie aus Kärnten. In Bad Kleinkirchheim hat der undankbarer WM-Vierte in Schladming 1982 Wolfram Ortner, heute Brenner statt Skiläufer, den Reigen mit seinem „Parfum de Vie“ eröffnet. Gebeizter Fisch oder auch Salat wurde mit den Destillaten verfeinert. Diese Sprühflaschen mit 71%-igen Bränden dienten aber stets nur der Gastronomie, getrunken wurde dazu die beigepackte 42%ige Variante – und Wasser. Brenner Valentin Latschen in der Landeshauptstadt Klagenfurt hat die Idee nun ebenfalls aufgegriffen, bleibt aber auch bei den kleinen Sprühflaschen mit dem namensgebenden Pfau am Etikett bei der Trinkstärke von 43 Volumsprozenten.
Die vier Sorten – Marille, fass-gelagerte Zwetschke, Williamsbirne und Himbeere – bieten sich einerseits für eine gesprühte Variante des „Caffé corretto“ an, wie man ihn jenseits der Grenze gerne trinkt. Speziell die reife Zwetschke wäre hier ein Favorit, zumal sie auch deutlich milder als die meisten Grappe schmeckt und die Röstaromen verstärkt. Für den Sommer bzw. als Aperitif veredelt Latschen selbst gerne auch Schaumweine mit ein paar Spritzern. Rosé-Sekt und -Champagner bekommen die Marille als geschmackliche Erweiterung, für versektete Weißweine wäre die Himbeere die erste Wahl. So entsteht quasi ein Bellini-Ersatz für Faule:
PFAU Royal
100 ml Sekt oder Champagner
2 Spritzer Pfau Williams
1 Birnenscheibe als Garnitur
Ein Weißweinglas innen mit dem Brand besprühen und rasch mit Schaumwein auffüllen. Mit der Birnenscheibe am Glasrand servieren.
Experimente mit Cocktails sind natürlich ebenso naheliegend, die gesprühte Variante ergibt schließlich einen intensiven, auch nasal eindeutig wahrnehmbaren Obst-Ton. Statt eines ätherischen Öls aus der Zitronenschale lassen sich so vier neue Düfte ganz ohne Twists (bei Himbeere und Zwetschke auch eher schwierig zu bewerkstelligen) auf die Drink-Oberfläche oder den Glasrand applizieren. Der zusätzliche Aromen.-Kick mag den Griff zum Zerstäuber – der auf den halben Liter hochgerechnet alles andere als günstig ist (175 Euro wären’s bei der Himbeere) – rechtfertigen. Und als Deo-Ersatz für hartgesottene Spirituosenfreunde geht ein Hauch von „Eau de Schnaps“ natürlich auch durch.
Bezugsquelle:
PFAU Zerstäuber Royal, je nach Sorte zwischen 9,40 Euro (Williams) und 17,50 Euro (Himbeere) erhältlich bei der Brennerei, www.pfau.at