Fad war die Kost nach dem US-Bürgerkrieg. Der Alte Süden als Gourmet-Region und Hochburg der Kreolischen Küche konnte das natürlich nicht hinnehmen. Da traf es sich gut, das 1868 Edward Mc Ilhenny eine neue Rezeptur mit den Chilischoten ersann, die ihm der Veteran eines anderen Krieges (dem gegen General Santa Annas Mexikaner) mitgebrachte hatte. Mit Essig und Salz ließ Mc Ilhenny sie auf dem Familienanwesen Avery Island in Louisiana reifen – 150 Jahre später ist seine nach der Herkunft der Chilis Tabasco genannte Hot Sauce eine kulinarische Legende. Die markante Flasche und das ikonische Etikett mit der Raute kamen später, auch die Bars entdeckten den Scharfmacher. Keine „Bloody Mary“ wäre ohne den stimulierenden Schärfe-Kick wirksam als Kater-Killer. Und witziger Weise, das erfährt man so nebenher beim 150. Geburtstag der Sauce, reifen die Chilis auch in Whiskey-Fässern (die kommen von Jim Beam).
Mit Champagner auf das 150. Bestehen der Tabasco Pepper Sauce anzustoßen, wäre also eine mittlere Themenverfehlung. Und so suchte der Österreich-Importeur Mautner Markhof den perfekten Drink. Unterstützt von den Bartendern der Wiener Roberto’s American Bar, ging es dabei natürlich auch um den balancierten Einsatz der Sauce in einem Cocktail. Und die Crew von Roberto Pavlovic-Hariwijadi leistete ganze Arbeit. Vor allem zwei Drinks faszinierten, der erste wegen des für uns immer willkommenen Einsatzes von gelbem Paprika (gehört ja auch zur Chili-Familie Capsicum, botanisch gesehen!) im Drink:
PAPRIKA SMASH
Roland Wiesner, Roberto’s, Wien
5 cl Altos Tequila
¼ Gelber Paprika
2 cl Limettensaft
6 cl Ananassaft
1 Messerspitze Paprikapulver
3 Spritzer Tabasco® Pepper Sauce
Zubereitung: Paprika im Shaker zerstoßen, Tequila, Limetten- und Ananassaft, Paprikapulver und Tabasco-Sauce dazugeben. Drink auf Eis kalt shaken und in einen mit Eis gefüllten Tumbler füllen
Glas: Tumbler
Dekoration: ein Viertel Gelber Paprika
Der Sieger-Drink der Verkostung wurde aber mit großem Abstand der Twist auf den Wodka-Drink „Pipeline“, den Roberto’s Rookie aus der Slowakei, Patricia „Trish“ Vankusova, vorstellte. Sie wird auch mehr davon machen können in Zukunft – denn als Preis gab es für Trish eine Galone Tabasco. Für alle, die mit US-Maßen fremdeln, das sind 3,78 Liter (!) des Scharfmachers. Doch auch mit der kleinen, handelsüblichen Bottle geht sich mehr als eine „Spicy Pipeline“ aus – hier auch dieses Rezept:
SPICY PIPELINE
Patricia Vankusova, Roberto’s, Wien
4 cl Wodka
2 cl frisch gepressten Limettensaft
1,5 cl Mandelsirup
8 cl Ananassaft
1-1,5 Barlöffel Tabasco® Pepper Sauce
Zubereitung: Den Wodka, Limettensaft, Mandelsirup, Ananassaft und Tabasco-Sauce mit Eiswürfeln kalt shaken.
Glas: Longdrink
Dekoration: Gurkenscheibe und Chilischote
Beim Mandelsirup mag man je nach Geschmack auch nur einen Zentiliter nehmen, für Freunde der Schärfe kann es natürlich auch mehr Hot Sauce sein – wobei gerade das Spiel aus Süße und Schärfe diesen Drink zum „crowd pleaser“ macht.
Bezugsquelle:
Tabasco, „Pepper Sauce“ ist um EUR 2,49 (57 Milliliter-Flasche) in allen Billa-Filialen erhältlich, https://shop.billa.at