Da dürfte wer in jungen Jahren Frankie Goes to Hollywood gehört haben: Denn das Wortspiel „Gose to Hollywood“ versteht sich nur vor diesem Hintergrund. Dieser Bier-Name ziert eine Dose aus Kopenhagen, die von den Kreativbrauern von To Øl stammt (wir haben sie schon vor längeren Zeit vorgestellt). Genauer gesagt, ist es eine Dose Gose.
Gose als Bier-Stil verdankt seinen Namen der Stadt Goslar und in Deutschland wurde das säuerliche Getränk lange als Erfrischung geschätzt. Die Verwendung einer Milchkultur führt bei der Gärung zum leichten Yoghurt-Ton, der viele belgische Sauerbiere gewöhnungsbedürftig macht. Bei der Gose kommt zusätzlich noch Kochsalz zum Einsatz, aromatisiert wird ähnlich wie beim Wit-Bier mit Koriander.
Eher am Wit lehnt sich auch die dänische Version stilistisch an, die sich rasch als veritables Sommerbier entpuppt. Denn die 3,8% Alkohol werden von einer erfrischenden Aromatik begleitet. Das goldfarbige To Øl-Dosenbier mit dem schmucken Testbild (Hollywood – Filme – wir erinnern uns!) duftet nicht einfach nach Mandarine. Die Zitrusnoten – auch Grapefruit ist dabei – springen einen förmlich an. Beste Früchte aus Kaliforniens Orangenhainen wollen die Dänen verbraut haben und die schmeckt man dann auch.
Während der zarte Eindruck von Dosen-Ananas am Gaumen nicht mehr auftaucht, macht sich viel Orangen-Geschmack breit. Die kalifornische Frucht-Zuwaage wird aber von einer rezenten Säure begleitet. Die nicht von allen goutierte Milchsäure-Note ist praktisch nicht zu spüren. Hier hilft die Säure eindeutig dem Trinkfluss des zitrusfruchtigen Biers. Und auch da, wo bei anderen Gose-Abfüllungen das Salz den Nachgeschmack prägt, ist es hier eine herbe Hopfennote, die den Abschluss bildet. Zart trocknend im Mund lässt aber auch sie nach einem weiteren Schluck verlangen.
Um es mit einem Frankie Goes To Hollywood-Titel aus 1983 zu sagen: „Relax“!
Bezugsquelle:
To Øl, „Gose to Hollywood“ kostet EUR 4,09 (0,5 Liter-Dose) bei BeerLovers, https://beerlovers.at