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Cocktails, Rum

Homeoffice ohne Prohibition (8): Rum trinken statt rumdiskutieren

By Roland Graf · On 7. Januar 2021
Warum man Falernum im Haus haben sollte – und was das eigentlich für eine Cocktailzutat ist


Die einen denken über die Verlängerung des Lockdowns nach, wir über die Verlängerung unserer Heim-Bar-Serie. Nun hat uns die Opposition also die indirekte Aufforderung gegeben, weiter Drink-Rezepte für das Leben nach den Home Office-Stunden zu liefern. Wie immer halten wir es einfach, in diesem Falle dennoch sehr exotisch. Denn immerhin verbindet sich mit dem „Corn N‘ Oil“ auch ein karibischer Nationalfeiertag. Die Inselrepublik Barbados begeht in am 30. November. 1966 wurde die Insel nach 350 Jahren unter britischer Herrschaft unabhängig und der „National Day“ am St. Andreas-Tag wurde auch hierzulande begossen.

Daran dachten wir und reichen gerne das Rezept nach, mit dem wir mit vor wenigen Wochen ein wenig Inselflair in den November zauberten. Sollte schließlich auch im Jänner funktionieren. Und zudem lernt man was bei den benötigten Zutaten; sie schließen in gewissem Sinne den Kreis von der „Corobition“ 2021 zur amerikanischen Prohibition 1921. Geschichtlicher Schwere entspricht aber mixologische Leichtigkeit – für den Feiertagsdrink der Bajans, wie sich die relaxten Insulaner selber nennen, reichen drei Bestandteile. Allerdings braucht es zwingend Falernum im Hause. Dieses geheimnisvolle Elixier, von der man als Normalsterblicher nicht gehört haben muss, steht in einer Reihe mit z. B. Orgeat. Es sind Flüssigkeiten aus dem Arsenal der Barprofis, die aber den Unterschied ausmachen. So bringt der Mandelsirup Orgeat eben nicht nur Süße ein. Ebenso ist der Falernum in vielen Rum-Cocktails die alles entscheidende Zutat für den Tiefgang. Was umso mehr überraschen mag, als er ein Rum-Likör ist, also selbst einiges an Rum enthält. Aber eben auch Gewürze. Und da wird die Sache interessant. Speziell, wenn sich zwei Profis zusammenfinden. Von denen der erste der heimische Falernum-King Markus Altrichter war, dessen Marke Old Judge heißt.

Witziger als diese Namensgebung ist noch die Geschichte von der ersten Verkostung seines damals noch nicht kommerziell erhältlichen Rezepts. Es war bei einem Cocktail-Wettbewerb, wo es auch Usus ist, das selbstgemachte Zutaten verkostet werden – um ihren Einfluss auf den Cocktail, aber auch das Handwerk besser einschätzen zu können. Unüblich ist, dass sich Juroren dann auch die Zutaten für daheim mitnehmen. Altrichter bot das an, rechnete aber kaum damit, dass wir das Angebot nur allzu bereitwillig annahmen. In einer verklebten Tanqueray-Gin-Flasche kam also der erste Old Judge vor vielen Jahren ins Trinkprotokollanten-Heim. Mittlerweile steht er dort in formschönen Flaschen – und für Philatelisten hat Mr. Falernum auch noch eine Postkarte von Barbados am Label versteckt. Palmen-Alarm!

Doch wir schweifen ab. Für den Cocktail Nr. 8 der Lockdown-Serie brauchen wir ja auch noch Rum. Der ist ebenfalls besonders und hat eine Geschichte, die bis zum legendären Rum-Runner Bill Mc Coy zurückreicht. Wenn Schnaps in der US-Prohibition vor 100 Jahren mit dem Laster, im Stiefelschaft oder sonstwo über Land geschmuggelt wurde, nannte man das Bootlegging. Kam der begehrte Alkohol aus Cuba oder Canada über’s Wasser, sprach man vom Rum-Running. Und der schlauste Captain, der schön außerhalb der US-Gewässer blieb, war eben Mc Coy. Auf ihn soll auch die amerikanische Entsprechung des Ausdrucks „der wahre Jakob“ zurück gehen: That’s the Real Mc Coy! Und eben so nennt sich der Rum, hinter dem mit Richard Seale ein Brenner steht, dessen Leidenschaft ihm Beinamen wie „Rum Taliban“ eingebracht hat. Der Mann aus Barbados, das lässt der Name erahnen, hat sich mit seinem Kampf für ungefärbten und nicht gezuckerten Rum nicht nur Freunde beim Mitbewerb gemacht.

Sein „Real Mc Coy 5 years“ aus der Foursquare Distillery ist leistbarer Stoff der Kategorie „Rum für Single Malt-Freunde“. Reichhaltige Duftnoten von brauner Banane und Pekan-Nuss werden nämlich von betont trockenen Noten am Gaumen abgelöst. Erdnuss-Butter und ein cremig-reiches Mundgefühl stehen zu Buche, vor allem aber viel Gewürze, die noch lange nachklingen. Gibt man dazu nun den Falernum, hat man schon eine nahezu perfekte Mischung – Süße fügt der Old Judge zu, die „spicy“ Noten potenziert er im sinniger Weise „Corn N Oil“ genannten Nationalgetränk. Frische gibt lediglich Limettensaft – und dann kann die Party beginnen!

CORN N’OILFalernum Oldjudge Real McCoy Corn N Oil hoch

Zutaten:

5 cl dunkler Rum, z. B.: „The Real Mc Coy”

3 cl Old Judge Falernum

2 cl frischer Limetten-Saft

5 dash Angostura Bitters

Zubereitung:

Alle Zutaten im Rührglas auf Eiswürfeln kalt rühren und auf Eis in einem Tumbler oder – wer hat – einem kleinen Tiki-Becher servieren. Garnieren kann man mit einer Orangenzeste.

Die Mengenangaben sind hier nicht in Stein gemeißelt; eine gute halbe Stunde diskutierten bei der Nationalfeiertag-Session Barprofis, wie sie den „Corn n’Oil“ jeweils zubereiten. Sicher ist nur: Wem er zu süß ist, der kann an der Menge von Limettensaft und Angostura schrauben. Auch Varianten im Shaker, gerne auch mit etwas Limetten-Fruchtfleisch, haben ihren Reiz. Denn wer will schon in der Karibik ein Regelwerk?


Bezugsquelle:

The Real Mc Coy, „5 years“ ist um EUR 28,90 (0,7 Liter-Flasche) beim Onlinehändler Expert24 erhältlich, www.expert24.com

Oldjudge, Falernum kostet EUR 24,90 (0,5 Liter) – z. B. bei BeerLovers, www.beerlovers.at

 

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Autor: Roland Graf

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