„Nein, da ist beim Brauen nichts schief gegangen“, versichert Stiegls Kreativbraumeister Markus Trinker. Der Salzburger hat nicht nur dem internationalen Trend folgend, ein Sauerbier eingebraut, sondern es gleich auch in Holzfässern reifen lassen.
Das offiziell als “Wood- and Barrel-Aged Sour Beer” geführte neue Spezialbier aus der Privatbrauerei vereint drei verschiedene Malze; neben der Braugerste wurde auch Weizen und Dinkel gemälzt.
Lediglich 2.000 Flaschen gibt es von der Rarität, die nach schwarzer Johannesbeere und Himbeere duftet. Das Fass steuert noch Schwarzbrot und eine süßlichere, etwa an Milchkaramell erinnernde Note bei. Der erste Schluck verbindet die säurige Frische – präsent wieder in dem Johannesbeer-Akzent – mit der Fassaromatik, konkret einer Mischung aus Rosine, Vanille und etwas Rum-Süße, die sich mit etwas Luft verstärkt. Die Fruchtigkeit bewahrt das neue Stiegl davor, zu wuchtig oder gar „breit“ zu wirken.
Eher heftig: Alkohol und Preis
Denn am Gaumen ist das mit 10% Alkohol versehene „Faux Pas“ alles andere als ein Leichtgewicht, doch die Milchsäurekulturen lassen es spritziger erscheinen, als der Alkoholwert vermuten lässt. Schließlich wussten die Altvorderen, dass „Sauer gelüstig macht“ (erst die Sprachveränderung machte ein eher sinnentlertes „lustig“ daraus). Das heißt jetzt nicht unbedingt, dass Sauerbier als Aphrodisiakum wirkt, sondern dass wir danach mehr (trinken, essen) wollen. Wobei da noch die Sache mit dem Preis (bitte nicht auf den Liter umrechnen!) wäre…
Jedenfalls empfiehlt Trinker das ungewöhnliche Bier als Aperitif, aber auch zu gereiftem Parmesan, Himbeeren oder Austern. In jedem Fall aber sollte man zum Weinglas greifen, um die Spezialität zu genießen – denn auch beim „Faux Pas“ gibt es sonst einen Fauxpas!
Bezugsquelle:
Stiegl, „Faux Pas“ ist als Limited Edition um EUR 12,90 (0,33 Liter-Flasche) in den Stiegl-Getränkeshops (Salzburg und Wien) sowie unter www.braushop.at erhältlich