Ein bisschen wurden wir schon lästig. Denn einen Vorgeschmack auf die neue Bier-Kreation gab es schon vor Wochen, als wir zufällig Brauherr Seppi Sigl trafen. Und der schwärmte von seinem „Obertrumer Hopfen Helles“. Ein unfiltriertes Bier mit blumigen Hopfennoten kam dann auf den Tisch. Und die Rezeptur von Braumeister Felix Bussler und der zweiten Braumeisterin Jennifer Wagner hat auch das Zeug dazu, dem immer noch als etwa fad geltenden Bierstil ein neues Image zu geben.
Denn der Vertrieb des neuen Trumers ist breit angelegt – und er startet endlich. Denn das war der Grund des Lästig-Seins, nachdem wir das trinkprotokollierte Brauerzeugnis endlich auch im Regal sehen wollten. Dieses trägt in jedem Fall ein Spar-Logo. Denn das neue Salzburger „Helle“ wurde exklusiv für die Lebensmittel-Kette gebraut. Die 0,33 Liter-Mehrwegflasche gibt es österreichweit in den „Interspar“-Filialen, Salzburger bekommen sie auch im „normalen“ Spar.
„Es sollte kein typisches Helles sein“, leitete Seppi Sigl unser Tasting der neuen Kreation aus Obertrum ein. Daher überrascht schon einmal die leicht getrübte Optik, denn das „Hopfen Helle“ blieb unfiltriert. Auch bei der Alkoholstärke hatte man mit 4,5% vol. zumindest in Richtung Märzen gezielt. Denn zu leicht sollte dieses Bier nicht sein. Und auch aromatisch ist es kein Leisetreter geworden: Honigmelone und Mandarine, etwas Blutorange auch, sorgen für fruchtige, aber stets kühle Anmutung in der Nase.
Der Hopfen findet sich nicht von ungefähr im Namen; er spielt hier eine wichtige Rolle. Doch das kommt erst mit dem Kostschluck richtig zur Geltung. Für den Duft sind allenfalls Schnittkräuter zuständig, vor allem Petersilie mengt sich in den fruchtigen Ausdruck dieses Trumers.
Der Antrunk setzt die kühle Art fort, bisweilen hat man fast einen mineralischen Eindruck (im Stil des Schiefer-Geschmacks manch deutscher Rieslinge). Die Bittere bringt Auf und Abs mit; wie ein Aquarell aus wenigen Farbtupfen lässt sie sich immer wieder kurz schmecken, ehe sie dann wieder zugunsten der Frucht in den Hintergrund verschwindet. Vor allem Orange liefert einen starken Geschmackseindruck, der auch das helle Malz aufblitzen lässt.
Final werden dann erneut Hopfeneindrücke wahrnehmbar – hier entsteht vor dem geistigen Auge der Eindruck von kaltem Artischocken-Sud. Diese erfrischende Note rundet das „Obertrumer Hopfen Helle“ nicht nur ab. Die Bitternoten liefern auch einen klar Appetit-anregenden Charakter. Und erneut trägt das Etikett auch die herrliche Retro-Marke der „Bier-Maid“. Alles richtig gemacht!
Bezugsquelle:
Trumer, „Obertrumer Hopfen Helles“ wird um EUR 1,49 (0,33 Liter-Flasche) in allen Interspar-Filialen – außer denen in Vorarlberg! – angeboten, www.interspar.at