Woran scheitert man gerne in der Heimbar? Am Geiz bzw. der fixen Idee, dass man die Profi-Rezepte ja auch hinbekommt, wenn man nicht zwei Tropfen „Cocktail Bitters“ in den Drink gibt. Naja, da trennt sich die Sprit-Spreu vom Weltklasse-Drink-Weizen. Denn ohne Bitters ist eine Bar eigentlich nicht vorstellbar. Kommuniziert wird zwar meist über die Säure- und Süße-Quellen, die sich als Säfte oder Sirups auch in den Cocktail-Karten finden. Doch der aromatische „Kleber“, der Spirituose und Zutaten vebindet, liegt oft genug in wenigen „Dashes“. Im Bartender-Speak bezeichnet man so „Tropfen“ – und die reichen, um einen Drink auszubalancieren.
Eingekocht werden sie nach meist geheimen Rezepten, die auf der Aromenlösung (Mazeration) von Kräuter- und Fruchtaromen in Alkohol basieren. Und so lässt sich ein, sagen wir: Orange-Bitter auch auf Rum-Basis einkochen, was aktuell viele Bars wieder so tun wie früher. Der bekannte Kuba-Export „Havana Club“ hat seinen „Añejo 7 Años“ nun für eine eigene Range an Bitters verwendet.
Sie stehen gleichzeitig auch für die wichtigsten Richtungen, in die der kubanische Rum aromatisch andockt. Zusammengetan hat man sich mit einem deutschen Unternehmen, das mit seinen Bitters in den Bars für Vielfalt gesorgt hat: The Bitter Truth, unter Profis TBT abgekürzt, hat sein Know How in vier Rum-basierten Sorten einfliessen lassen.
Bitters sollte man aufgrund des Alkohols und der starken Konzentrierung eher nicht pur verkosten, die wesentlichen Eigenschaften des „Essence of Cuba“ betitelten Quartetts wollen wir den Lesern aber nicht vorenthalten:
Coffee: Wie eisgekühlter Espresso duftet und schmeckt dieser Bitter, der zusätzlich auch ein wenig schokoladige Nuancen aufweist. Er enthält auch Lakritze, die aber nur zart durchkommt – das Geschmacksbild gewürzter Espresso überwiegt im Geschmack und sorgt für die Klassiker-Kombi Rum & Kaffee.
Island Fruit: Hier riecht es nach exotischen Früchten; hier ein bisserl „Latella Mango”, da ein bißchen Papaya, aber auch würzigere Noten finden sich in der idealen Bitter-Variante für den Bereich der so genannten Tiki-Cocktails.
Aromatic Leaf: Der Duft erinnert anfangs ein wenig an Hustensaft, dreht dann aber in Ricthung Vanille und Kräuter. Im Geschmack bringt der „Blätter-Bitter“ viel Schokolade mit , aber auch die immer gute Gewürzmelange aus Nelken und Zimt sowie etwas Kardamom, die blättrige Note erinnert auch an Zigarrillos.
Honey: Der Honig kommt im Duft bereits durch, kostet man ein paar Tropfen des Bitters, erinnert man sich an die „Waldhonig-Bonbons“, die es einst bei der Firma Kaiser gab. Sehr helle Honignoten lassen hier beispielsweise Fruchtliköre andocken, aber auch trockene, leicht holzige Aromen würden passen. An ihm zeigt sich besonders schön, was Barbitters an Spirituosen- und Aromenverbindung leisten: Der „Honey“ verlängert die natürliche Süße des Rums und lenkt sie doch auch in eine andere Geschmacks-Richtung. Im empfohlenen Cocktail von Havana Club, Siete Presidente genannt, nimmt der Vermouth diesen Steilpass auf – hier das Rezept:
Siete Presidente
5 cl Havana Club Añejo 7 Años
0,5 cl Zuckersirup
1,5 cl trockener Vermouth
1 Dash „Essence of Cuba“ Honey
Zubereitung:
Ein Rührglas mit Eiswürfeln füllen und alle Zutaten miteinander kalt rühren.
Ins gekühlte Gästeglas abseihen und mit Orangenzeste garnieren.
Bezugsquelle:
Havana Club/The Bitter Truth, „Essence of Cuba“ in den Sorten Honig, Aromatic Leaf, Coffee und Island Fruit sind um jeweils EUR 12,99 (0,2 Liter) bei Exclusive Spirits erhältlich, https://www.exclusive-spirits.at