Was waren das für Nächte! Schon zur Begrüßung reichte man in Jacky’s Pub Tequila, da kam dann natürlich die Gegeneinladung und bei fünf Leuten am Stehtisch dauerte es nicht lange bis…. Schnitt! Harter Schnitt! Denn Tequila lässt sich auch abseits von Shots trinken. Die Tahona Society hat sich das Ziel gesetzt, die Mixability dieser Teenie-Mutprobe aus Agavenzucker zu fördern. Immerhin schon seit 1933 wird Tequila auch in den Cocktailbüchern als Zutat geführt. Und deshalb gibt es jährlich einen Wettbewerb für Bartender, der diesmal nach Salzburg führte.
Olmeca, der nach dem legendären Volk an der Golfküste Mexikos benannt ist, steht hinter dem Cocktailwettbewerb, der heuer in Salzburg Station machte. Ein gutes Jahrtausend vor den Azteken baute Olmec schon Pyramiden für seine Götter, die heute das Logo der Destillerie zieren. So alt ist die Tahona-Methode nicht, bei der das gekochte Agaven-Herz, der Form nach auch „Ananas“ genannt, mit einem Mühlstein zerrieben wird. Aber sie ist die traditionelle Herstellungsart und fügt die ausgetretenen essentiellen Öle später der Destillation bei. Das wiederum intensiviert den honigartigen Agavengeschmack. Unter uns muchachos: Ohne ihn würde ein Tequila nie als ganz großer gesehen.
Und die beim Tahona-Bewerb anwesenden Bartender, großteils aus Westösterreich, mühten sich vor allem mit einem Getränk, den trinkbaren Brückenschlag zwischen Österreich und Mexiko (so wollte es das Reglement) zu mixen. Altos nennt sich der neue Mexikaner, der ein bisserl auf cool daher kommt in der klaren Flasche. Mir altem „Olmeca Gold“-Freund schaute die blasse Flasche ja ein wenig suspekt aus.
Doch mit 100% Agave am Label ist zumindest klar, dass hier kein Rohrzucker im Spiel war wie bei den „Mixtos“. Jung, das entnehmen wir Hombres ebenfalls dem Etikett, ist der Altos .Als „Plata“ ausgewiesen, darf er schon nach zwei Monaten und damit minmaler Fasslagerung gefüllt werden. Die fünf eigentlichen Kategorien, falls wer den Agavenkompass braucht, aber sind:
Der ungelagerte Blanco,
der Gold, ein Verschnitt aus Blanco und Reposado, der gefärbt werden darf,
der Reposado (er lagert im Eichenfass, mindestens zwei Monate),
der Añejo (mindestens ein Jahr im Holz) und der
Extra Añejo (drei Jahre Holzfass).
Der neue Olmeca hingegen geht den Weg einer ganz kurzen Fasslagerung, er wäre ein Silver oder wie die Mexikaner selbst sagen „Plata“. Schmecken tut er aber keineswegs metallisch, wie die Verkostung ergab: Limette und Honig (ja, die Agave merkt man), dazu eine zarte Rauchnote, Mandeln und eine an Rumpflaumen erinnernde dunkel-süße Fruchtnote sind im Duft des 40%-igen Tequila zu merken.
Auch am Gaumen ist der Altos zwischen der relativ süßen Frucht und der Würze gelagert – zu dem Mandelton und auch an Haselnuss erinnernden Akzenten kommen vor allem im Finish die Zwetschken. Ganz zart ist hier nur die Schärfe, die viele am Tequila fürchten, stattdessen gibt es ein rundes Mundgefühl. Da hebt sich kein Sombrero, mit diesem Tahona-Stoff lässt sich auch pur anstossen. Oder man kann ihm mit Kronprinz-Apfel ein heimisches Kleid verpassen, wie es der Siegerdrink von Andrea Hörzer aus der „Bar 67“ in Ischgl tat. Der Speck-Apfel-Taco dazu, den die Gleisdorferin als Garnitur reichte, baute glatt die Aromatik des Altos nach. Salud!
Bezugsquelle:
Olmeca, Tequila „Altos“ (100% Agave) ist um EUR 23,99 (0,75 Liter-Flasche) bei Getränke Del Fabro erhältlich, www.delfabro.at