Robusta hat nicht den besten Ruf hierzulande, Espresso muss für viele „Arabica“ sein. Dass in ihrem Lieblingskaffee dann auch der „Robusta“ dem Blend Kraft gibt, überrascht dann manchen. Eine kleine Ehrenrettung gewährt Nespresso mit dem neuen Duo an Limited Editions dem ugandischen Robusta. Man erinnert mit den beiden Kapseln an die Ursprungsgeschichte des Kaffees. Ein äthiopischer Ziegenhirt soll durch Zufall das Bio-Doping seiner Herde – ein Naschen vom Kaffeestrauch – entdeckt haben. Die ugandische Variante verweist auf ein altes Ritual, bei dem gemeinsames Kauen der Kaffeekirschen die Bande zwischen den Parteien festigte.
Aus Harrar, wo das erste Mal flächige Kaffeepflanzungen durchgeführt worden sein sollen, stammt der in Grün gehaltene Neuzugang, bei Uganda hat man sich nicht näher festgelegt, aus welcher Provinz der Kaffee stammt. Die opulente Optik verdanken die beiden neuen Afrika-Kaffees jedenfalls der Illustratorin Mariana Rodrigues, die nicht mit Grüntönen (Harrar) bzw. Goldbraun (Uganda) sparte. Wie aber sind die beiden geschmacklich einzuordnen?
Beginnen wir mit dem leichteren – Nespresso-intern hat er die Stufe 5 von 10 – der beiden: Die delikaten Noten anderer äthiopischer Anbaugebiete zeigt sich hier noch nicht im Duft: Ganz klar hingegen riecht es nach frischem Schwarzbrot aus der Tasse. Elegant beginnt diese Limited Edition aber am Gaumen, hier mischen sich unter die dezenten Röstnoten auch Orangenblüten und Getreide. Mit seinem an Haferkekse erinnernden Mittelteil setzt sich das dann cremig wie eine Melange (auch ohne Milchzugabe) fort.
Doch wo wir gerade bei den Additiven zum Kaffee sind: Wer gerne ein wenig Zucker in seine Tasse gibt, wird mit dem Harrar seine Freude haben, die leichte Süße passt gut zu den subtilen Noten und der soften Bitterkeit. Mit ihr klingt dieser Nespresso aus, der einen idealen Nachmittagskaffee darstellt: Nirgendwo zu intensiv, aber mit genügend subtilen Noten, die ihn vor Fadesse bewahren, das Ganze in einem „seidigen“ Mundgefühl verpackt.
Kräftige Duftnoten setzt hingegen der ugandische Single Origin schon beim Fließen aus der Maschine in die Tasse: geröstete Kastanien, Marmor-Kuchen dazu auch etwas Lakritze. Das Mundgefühl ist von Beginn weg von einem geprägt, dem Kakao nämlich. Bitterschokolade, die ab dem mittleren Gaumen an Kraft und Bitterkeit zulegt, gesellt sich in diesem Kaffee dazu, der nicht von ungefähr die Intensität 10 in der internen Einschätzung der Stärke trägt. Die Säure setzt spät und recht dezent ein, wodurch der fast erdige „Punch“ des ugandischen Kaffees umso mehr wirkt. Starker Tobak!
Bezugsquelle:
Nespresso, Limited Edition „Arabica Ethiopia Harrar“ und „Robusta Uganda“ sind zum Preis von 4,50 EUR (Schleife zu 10 Kapseln) in den Nespresso-Boutiquen bzw. online für begrenzte Zeit erhältlich, www.nespresso.com