Wer feiert, sollte auch an den Kater denken. Denn so viele Rezepte es gibt, den Tag danach zu überleben, die meisten bringen erst einmal Aufwand mit sich. Und den kann man nach Bällen, Tanzstreß und Alkoholexzess am wenigsten brauchen. Klar hilft Hühnersuppe, das „jüdische Penicillin“, immer. Nur wer will drei Stunden warten, während sich der Kopf sich dreht und man seinen Kadaver willenlos durch die Gegend schiebt wie ein Zombie ohne anzusteuerndes Hirn (vom steuernden eigenen ganz zu schweigen)?
Ergo heißt es vorbeugen, denn der „metaphysische Kater“ (© Sir Kingsley Amis) holt uns auch so ein, da brauchen wir keine Kochsorgen zusätzlich. Also plant der kluge Ausschweifer vor und lagert ein, was er braucht. In der Theorie sollte das „the hair of the dog“ sein, also ein kleiner Anteil der Spirituose, die einem in der langen Nacht den Rest gegeben hat. Im Zweifel geht es beim Kater-Drink aber um Würze und Elektrolyte, auch ein wenig Blutzucker-Auffrischung kann nicht schaden. Insofern schlägt hier die Stunde jener Drinks, die früher gern unter der Rubrik „Savoury“ im Cocktail-Handbuch standen. Herzhafte Aromen bringt heutzutage meist die „Bloody Mary“ oder der kanadische Verwandte „Bloody Cesar“, der mit dem Austern-Tomatensaft-Gemisch „Clamato“ aromatisiert wird.
Wer über „Clamato“ verfügt und keine Muschel-Phobie hat, weiß ohnehin, wie er damit und einem Schluck Wodka seinen Kater kuriert. Für alle anderen hat Milen Milkov einen köstlichen Drink, der ebenfalls auf die Kombination Meerestier und Würze setzt. Der Barchef der legendären Loos-Bar im Kärntner Durchgang zu Wien hat dafür einen heimischen Klassiker, den Oberskren, mit Austernsauce kombiniert und mit den traditionellen Bloody Mary-Zutaten kombiniert.
Das Rezept für diesen Muntermacher haben wir weiter unten, für alle, denen Sellerie fehlt: Auch die kann natürlich rein, aber seien wir ehrlich: Je weniger Zutaten unsere zittrige Hand schneiden muss, desto besser. Und Milens „Twist“ namens „Oyster Mary“ kommt ganz ohne feste Zutaten aus. Verletzungsgefahr gebannt!
Elyx Oyster Mary
(Milen Milkov, Loos-Bar, Wien)
- 4cl Absolut Elyx
- 1 Barlöffel Austernsauce
- 0,5 cl frischer Limettensaft
- 10 cl Kirschtomatensaft
- 1 Barlöffel Oberskren
- Salz & Pfeffer
- Tabasco
Zubereitung:
Alle Zutaten im Shaker auf Eis kurz shaken und ins Glas abseihen (Milen nimmt einen Tumbler dafür).
Als Garnitur empfiehlt die „Loos Bar“ ein Wachtelei mit Kaviar – als „Reparierdrink“ geht die Austern-Marie aber auch ohne durch!
Bezugsquelle:
Absolut Wodka, „Elyx“ ist um EUR 33,90 (0,7 Liter) beim Weisshaus-Versand erhältlich, www.weisshaus.at