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Bleifrei, Cocktails

Nicht nur für die Bar-Profis: Neue Limonaden mit Kanten

By Roland Graf · On 6. Januar 2015
Weniger Zucker und deutliche Schärfe bei Schweppes (plus: eine Definition des Ginger Beers)

Wir zünden Phase 2. Dem Gin-Boom mit seinen wöchentlich neuen Abfüllungen, die rund um den Wacholder Aromawelten bauen, als gäbe es kein Morgen, folgen jetzt neue Tonics. Denn was nützt das ätherisch-florale Zitronengras-Aroma im Gin, wenn es in der Verabreichungsform Nr. 1, dem Gin and Tonic, vom Zucker des Tonic Waters weggebrettert wird? Der Wunsch nach trockeneren Varianten des Fillers, wie die Barprofis ihre Limonaden nennen, stand längst im Raum.

Mit einer Antwort namens „Dry Tonic“ reagierte Schweppes darauf, stellt aber gleich zwei andere Neuheiten mit vor. Während es „Russian Wild Berry“ mittlerweile auch in großen PET-Flaschen in den Supermarkt geschafft hat, findet man die anderen beiden fast nur in Bars. Schade, denn die Innovationen des mit einigem Recht als Softdrink-Pionier zu bezeichnenden Unternehmens, heben sich tatsächlich ab im Limonaden-Regal: durch salzige Bitterkeit (die das „Dry Tonic“ prägen) und pfeffrige Schärfe (beim „Ginger B.“).

Die Erfindung des Sodawasssers

Zunächst einmal haben all jene recht, die der Aussprache Schweppe’s den Vorzug geben, denn der Gründervater Jacob Schweppe ist gebürtiger Hesse gewesen. An sich als Juwelier in Genf ansässig, verlegte er sich auf die Perfektionierung der Mineralwasserherstellung. Die Basis dafür hat Joseph Pristley 1772 gelegt, der damit für eine Unabhängigkeit von den natürlichen kohlensäure-hältigen Quellen sorgen wollte. Das künstliche Versetzen von Wasser mit Kohlensäure, die Karbonisierung, gilt als sein Verdienst. Aber erst die Geneva-Methode, mit der Schweppe für die Nutzung im großen Stil sorgte, brachte den Durchbruch. Die Verlagerung des Geschäfts nach London bringt 1792 den Aufstieg Schweppes zum Softdrink-Hersteller mit sich.

Waren zu Beginn die Mineralien im Wasser ein netter Nebeneffekt, sind sie heute einer der Parameter, die für Unterschiede der lokalen Quellen verantwortlich sind (neben Härtegraden usw.). Technisch sorgt daher bei der Tonic-Produktion die komplette Entmineralisierung des verwendeten Wassers dafür, dass auch in Schweppes-Lizenzabfüllungen, wie sie weltweit üblich sind, der Geschmack stets gleich bleibt. Dem neutralen Wasser wird erst dann mittels Karbonisierung, Chinin und den in Frankreich und Spanien gewonnenen Zitrus-Essenzen der gewünschte Geschmack gegeben.

Und genau hier setzt das auch „neue“ Tonic an. Denn der Chinin-Anteil wurde erhöht für das „Dry Tonic WSchweppes Dry Ginger B New Range 002ater“, der Zuckergehalt hingegen gesenkt. In der Nase erweist sich das „Dry“ als herb und leicht süßlich, die Assoziationen kreisen um Pink Grapefruit, aber auch eingelegten Ingwer. Am Gaumen scheint die Kohlensäure noch feiner zu sein als beim klassischen „Indian Tonic Water“, aber das mag auch täuschen. Klarer hingegen ist der zitrische Kern, auch hier wieder von Grapefruit gebildet, um den sich immer mehr bittere Töne sammeln. Im Abgang wird daraus ein fast medizinal anmutendes Finish, gerbstoffreich und leicht trocknend, das auch durch den Hauch von Salzzitronen (wie sie die marokkanische Küche kennt) verstärkt wird.

Punkto Mixability unterstützt das „Dry Tonic“ eher Gins mit weniger oder krautig-herbalen Botanicals, für ausgeprägt zitrusfruchtige Wacholderspirituosen ist es hingegen ein wenig zu viel des Guten.

Das Beer, das nicht so heißen darf

„Nein, lieber was Alkoholfreies“! Diese Antwort kann man sich einfangen, wenn man im Kühlschrank nur mehr Ginger Beer vorrätig hat. Dabei ist der historische Name für die Limonade irreführend, gebraut und damit vergoren wird zumeist nichts mehr für die Ingwerlimo mit der großen Tradition im angloamerikanischen Raum (der auch Jamaica umfasst, wo das „Beer“ fast so beliebt ist wie Ganja). Ausnahmen wie das 4,8%-ige britische Crabbie’s bestätigen die Regel, denn sie bezeichnen sich laut Etikett als „Original Alcoholic Ginger Beer“. Der Barprofi weiß also um die Alkoholfreiheit der Mehrheit der Ginger Beers, der Laie eher nicht und im Zweifel schützt ihn gar das Gericht. So entschieden Berliner Richter 2012, dass die „Benennung eines Getränks als „Ginger Beer“, wenn das Getränk jedoch kein Bier enthält, irreführend im Sinne des Wettbewerbsrechts sein könne“.

Dem Risiko setzte sich Schweppes gar nicht erst aus und lancierte seine Ingwerlimo als „Ginger B.“. Klassischer Weise kommt der „Moscow Mule“, den wir schon vorstellten nicht ohne Ginger Beer aus – und auch so manches mit dem süßeren und wenig scharfen Ginger Ale gemixte Getränk verlangt im Original nach dem Ginger Beer. Doch genug der Historie, wie schmeckt der Neuzugang im Kühlschrank? Dem honig-süßen Beginn folgt eine beachtliche Dosis Salzigkeit, die überleitet in den namensgebenden Teil – denn das Ginger B wird immer schärfer. Im Finish wird der Mund vollständig von der Ingwer-Schärfe ausgekleidet, dazu kommt auch wieder ein wenig Pfeffrigkeit, diesmal an den prickelnden Szechuan-Pfeffer erinnernd. Ein echter Muntermacher, dessen Schärfe für softe Softdrink-Fans gewöhnungsbedürftig sein mag, bei Fans zählt aber genau das – und in Cocktails, bei denen es gilt, mit dem Filler Süße auszubalancieren, sowieso.

Bezugsquelle:

Schweppes, „Dry Tonic Water“ bzw. „Ginger B.“ sind um EUR 17,10 (24 Flaschen zu 0,2 Liter) bei Getränke Del Fabro erhältlich, www.delfabro.at

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Autor: Roland Graf

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