Das Hauptgetränk von David Prott haben wir noch nicht vorgestellt, aber immerhin seinen schrägen Heuwodka Haidi. Und bei dieser Gelegenheit wurde der Grazer auch als einer der Männer hinter dem Eistee Marry vorgestellt. Dieser Tee, konkret die Variante mit Rotbuschtee aus Afrika, kam uns dieser Tage an gänzlich unerwarteter Stelle unter. Beim Besuch bei Lava Bräu im steirischen Vulkanland nämlich. Dabei sollte es eigentlich um Whisky gehen (demnächst folgt mehr darüber!). Doch die brauenden und brennenden Brüder Günter und Roman Schmidt in Auersbach hatten eben diesen, mit Beeren aromatisierten Eistee als Basis eines Radlers genommen!
Rein semantisch geht das ja leicht: Aus Marry und Lava Bräu wurde einfach „Larry“. Auf die Liaison spielt auch das Etikett mit dem Pärchen an. Doch wie geht sich derlei aromatisch aus? Diese Frage kann man als Trinkprotokollant natürlich nicht einfach trocken stellen. Weshalb wir uns im Vulkanland einen Schluck einschenken ließen von der Bier-Tee-Mischung. Der sorgte natürlich schon mit seiner Farbe für gute Laune, die an die Kirschbiere der belgischen Lambic-Brauereien erinnert. Diese Farbe täuscht auch nicht: Von den Beeren des Eistees (Himbeere, Brombeere und Johannisbeeren) kommt vor allem die Himbeere leicht säurig im Duft durch.
Auch der herbe Anteil – Marry verwendet auch Mate aus Argentinien – ist schon beim Einschenken zu riechen. Zu gleichen Teilen wurde der Tee mit dem „West“ gemischt, dem Pils der Schmidts aus Bio-Zutaten, das gleich einmal die verbleibende Süße des Eistees aufschnupft. Der erste Eindruck am Gaumen bringt zarte rote Frucht-Noten mit, vor allem aber auch einen Touch gedämpfte Rote Rübe. Weniger erdig wie die Bete, aber ebenso saftig und recht kühl wirkt dieses Getränk, das mit 2,3% vol. auch kaum merklichen Alkohol aufweist. Der im Abgang recht resolut auftretende Rooibos verlängert diese Akkorde noch weiter. Eine leichte Zitrusnote, irgendwo zwischen Pink Grapefruit und Blutorange angesiedelt, bringt ebenso wie die Kohlensäure einen ordentlichen Zug.
Keine künstliche Aromatik, keine penetrante Süße und doch ein sommerlicher Spaß im Glas: So funktioniert diese steirische Ko-Produktion erstaunlich gut!
Bezugsquelle:
Lavabräu, „Larry“ kostet EUR 30 (12 Flaschen zu 0,33 Liter) im Webshop der Brauerei, www.lavabraeu.at