Nein, Serie über Winterdrinks wird es keine geben heuer. Aber auch wir sind winterlich gestimmt, zumal auch die Temperaturen dieser Tage Schal und Mütze zur Grundausstattung machen. Da trifft es sich gut, dass die drei neuen Essenzen von Thomas Henry auch anschlussfähig im Winter-Cocktail sind.
Eigentlich wurden Waldpilze (Essenz No. 1), Waldmeister (No.2) und Sanddorn (No. 3) für den Einsatz mit den Tonics des Berliner Softdrink-Herstellers entwickelt. Verwendet werden die drei Tropf-Fläschchen wie die bekannten Bar-Bitters (von Angostura, Peychaud oder The Bitter Truth), allerdings gibt es einen wesentlichen Unterschied: Essenzen sind die reine Form eines Aromas, während Bitters in der Regel aus diversen Wurzeln und anderen Bitterquellen mit Kräutern und Früchten darstellen. Ausgetüftelt wurde diese Profi-Kollektion von den deutschen Barkeepern Sven Riebel („The Tiny Cup“/Frankfurt), Boris Gröner („One Trick Pony“/Freiburg), Karim Fadl („Bar Tausend“/Berlin), Arun Puvanendran („Kink Bar“/Berlin), Michael Blair („Fifty Cocktail Heroes“/Berlin). Sie begaben sich mit Chef-Alchimist Phum-Sila Trakoon ins Labor, um eine Ergänzung zu den bestehenden Fillern von Thomas Henry zu entwickeln.
Damit lässt sich z. B. ein „Mushroom Highball“ mixen; statt mit Tonic Water kommt Gin mit Ginger Ale im Verhältnis 1:3 ins Glas, die Essenz No. 1 (Waldpilze) gibt dann den aromatischen Kick. Überhaupt erweist sich vor allem die „Einser-Essenz“ als wahrer Zauberstab für eigene Experimente. Mit ein paar Tropfen wird etwa aus dem „Negroni“ oder seiner Whiskey-Variante „Boulevardier“ eine „pilzige“ Version, die überrascht. Auch für unseren Drink wurde Whiskey – in diesem Falle irischer – zum Ausgangspunkt. Denn die zart marzipanige Anmutung des Waldmeisters (=Essenz No. 2) fand in unserem Spirituosen-Regal eine doppelt geniale Entsprechung. Erstens passte die Weichheit und zarte Süße, die der Irish Whiskey aus der „Method & Madness“-Serie von Jameson mitbrachte. Zum anderen reifte dieser leider nie am Festland erhältliche Brand in einem Kastanien-Fass. Holz und Waldmeister, ah! Damit nicht genug, passen die (Ess-)Kastanien ja auch zur Jahreszeit!
Erweitert wurden die Noten um eine schulmäßige Säurequelle – in unserem Falle Cranberry – und eine süffige Komponente, die aber keine Kohlensäure enthielt. Schließlich wird unser „winter warmer“ ja noch erhitzt. Was Bläschen ja nicht so mögen. Doch Kokoswasser verlängert die Aromen und sorgt für Süffigkeit. Gegen die Süße der drei letztgenannten Zutaten kommt noch eine pikant-säurige Zutat ins Spiel: Ponzu-Sauce, der Mix aus Soja und Zitrus, balanciert den Cocktail aus.
Förster-Ferien
(Roland Graf für „Trinkprotokoll.at“)
Zutaten:
4,5 cl Irish Whisky (z. B.: Jameson Method & Madness Chestnut)
4,5 cl Kokoswasser
4,5 cl Cranberry-Saft
4 Spritzer (dash) Thomas Henry Essenz No. 2 (Waldmeister)
4 Spritzer (dash) Ponzu-Sauce (z. B.: Kikkoman)
Glas: Tasse
Dekoration: keine
Zubereitung:
Alle Zutaten bis auf die Waldmeister-Essenz und Ponzu-Sauce in einem Topf langsam erwärmen und in eine kleine, gusseiserne Teekanne füllen. Nun die Thomas Henry-Essenz No. 2 sowie die Sauce zugeben und einmal umrühren. Noch dampfend servieren!
In punkto Whiskey eignet sich irischer besonders gut; in jedem Fall sollte er eher weich und leicht süßlich sein. Dann trägt der Cocktail, der fernöstliche und tropische Ingredienzien (Ponzu, Kokoswasser) mit heimischen Wald-Funden verbindet, seinen Namen zu recht. Dass er „an Skihütten-Drinks unter der Schlagobershaube“ erinnert, wie die Erst-Verkoster meinten, stört da nicht. Der Waldmeister, vulgo: Förster, kann ja schließlich auch im Winter seine Ferien machen!
Bezugsquelle:
Thomas Henry, Essenz No.2 (Waldmeister) ist ebenso wie No. 1 (Waldpilze) und No.3 (Sanddorn) um jeweils EUR 15,90 (100 Milliliter-Flakon) beim Online-Händler Barstuff erhältlich, www.barstuff.de